Mehr Effizienz bei Belegung dank Digitalisierung
Gießen (pm). Wie kann die Belegung der Flüchtlingsunterkünfte schneller und effizienter gestaltet werden? Die iKAT GmbH aus Wettenberg hat für den Landkreis eine neue digitale Lösung entwickelt, die es erlauben soll, »die Abläufe rund um die Unterbringung geflüchteter Menschen für alle Beteiligten zu erleichtern und zu beschleunigen.«
Wie es in der Pressemitteilung der GmbH weiter heißt, habe mit Beginn des Ukrainekrieges die Aufnahme Geflüchteter eine neue Dimension erreicht. »Bereits jetzt mussten mehr Menschen untergebracht werden als zu Spitzenzeiten im Jahr 2015.«
Wohnraum steht bei Privatpersonen als auch in Gemeinschaftsunterkünften zur Verfügung. Der Kreis koordiniert die Belegung. »Bisher war damit das mühsame Pflegen von Excel-Tabellen verbunden, die Mitarbeitern des Fachdienstes Migration in der Kreisverwaltung einen Überblick über die Belegungssituation geben sollten. Problematisch wurde dies, wenn etwa ein Fall wie dieser eintrat: Eine Mutter mit drei Kindern wird zur Unterbringung angekündigt. In welcher Unterkunft ist Platz? Wer ist dort untergebracht? Passen Ethnie und Geschlecht der Flüchtlinge zusammen?«
Jetzt aber ist die Koordination digital geworden, der Fachdienst Migration hat das von der iKAT GmbH mit und für die Kreisverwaltung programmierte Zuweisungsmanagement in Betrieb genommen hat. »Damit haben alle Beteiligten einen Live-Überblick über die freien, reservierten und belegten Unterkünfte im gesamtenKreis. Die Sozialarbeiter können vor Ort ihre Eingaben mit Smartphone oder Tablet machen und zeitgleich werden die Informationen am Computer des Fachdienstes Migration angezeigt.«
Die Anwendung ist ein neuer Bestandteil der iKAT-App, die von der Kreisverwaltung als mobiles Infrastrukturkataster bereits seit Jahren in der Bauaufsicht und Gefahrenabwehr eingesetzt wird.
»Für die Kreisverwaltung ist der digitale Abgleich von Unterkunftsangeboten und -nachfragen eine große Erleichterung«, wird Landrätin Anita Schneider zitiert.
Der Kreis hatte für Geflüchtete aus der Ukraine im Frühjahr eine Wohnungsbörse gestartet. Die Hilfsbereitschaft war gerade in der Anfangszeit riesig. »Das Ermitteln passender Unterkünfte gelang zwischenzeitlich aber nur mithilfe der Kommunen. Teilweise lagen mehr als 800 Angebote vor, die zunächst geprüft werden mussten«, berichtet Kreis-Sozialdezernent Hans-Peter Stock. »Eine digitale Lösung entlastet nun viele Beteiligte.«
Generell, so iKAT abschließend, sei die digitale Anwendung auf alle Bereiche der kommunalen Verwaltung und anderer Behörden übertragbar.