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Mehr Betreuungsplätze nötig

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Von: Constantin Hoppe

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Im September fehlten noch Fenster und der Innenausbau in der Kita Zwergennest. Mittlerweile ist das Gebäude fast fertig. Ab Juni sollen hier die ersten Kinder betreut werden. ARCHIVFOTO: TI © Constantin Hoppe

Die Gemeinde Reiskirchen wächst. Dadurch werden in Zukunft weitere Betreuungsplätze in den Kindertagestätten nötig. Am Mittwoch wurde nun ein Konzept zur Entwicklung dieser Plätze in einer Ausschussitzung präsentiert. Eine Waldkita soll nach dem Konzept jedoch nicht verwirklicht werden.

In Reiskirchen steigt der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen. Das geht aus einem Konzept zur Entwicklung von Betreuungsmöglichkeiten in der Gemeinde hervor, das am Mittwoch in der gemeinsamen Sitzung des Bau-, Umwelt-, Verkehrs- und Infrastrukturausschusses und des Jugend-, Senioren-, Kultur- und Sozialausschusses vorgestellt wurde.

Aktuell reichen die angebotenen Betreuungsplätze knapp aus, um den Bedarf zu decken - zumindest sobald die im Bau befindliche Kita Zwergennest in Reiskirchen ihren Betrieb aufnehmen kann. Doch mit der Entwicklung der genannten Baugebiete in Lindenstruth, Ettingshausen und Burkhardsfelden, die jeweils eine Größe von 40 Bauplätzen haben, wird das nicht mehr ausreichen.

Handlungsbedarf besteht in nahezu jedem Ortsteil: Sowohl die Kitas Saasen als auch Bersrod müssen vergrößert werden - was allerdings aufgrund des vorhandenen Platzes keine Probleme bereitet. Anders sieht es dagegen in Lindenstruth und Ettingshausen aus.

In Lindenstruth wird über kurz oder lang eine neue Kindertagesstätte entstehen müssen. Das Kita-Gebäude dort entspricht nicht mehr den Vorschriften. Für einen Neubau ist ein Bauplatz im geplanten Baugebiet vorgesehen.

In Ettingshausen gibt es dagegen grundsätzliche Probleme. Aktuell findet dort die Betreuung in zwei unterschiedlichen Gebäuden statt. Das führt zu verschiedenen Problemen im Betreuungsalltag. Zudem läuft der Nutzungsvertrag für eines der Gebäude 2027 aus. Hier wird ebenfalls ein Neubau nötig werden. Für den Kernort Reiskirchen wird ebenfalls ein Kita-Neubau erwogen. Dieser könnte in der Nachbarschaft der Kirschbergschule entstehen.

Das Konzept fand in den Ausschüssen weitestgehende Zustimmung. Aber es gab auch einige kritische Stimmen: »Ich lese hier nichts über Hattenrod«, meinte Reinhard Strack-Schmalor (SPD). »Jeder Ortsteil sollte eine Kindertagesstätte bekommen und Hattenrod wartet heute noch darauf.« Es sei angesichts des erwarteten Betreuungsbedarfs dringend erforderlich, auch dort eine Kita zu planen.

Bei CDU und FW stieß dieser Vorschlag auf Bedenken: »Wir können hier doch nicht einfach beschließen, dass eine weitere Kita geplant werden soll. Das muss erst einmal beraten werden«, erklärte Gerhard Albach (FW). Petra Süße (CDU) fügte hinzu: »Wir können über eine weitere Kita nachdenken, aber lässt sich das personell stemmen? Betreuungspersonal ist derzeit überall knapp und gesucht.«

Der Ergänzungsantrag der SPD, die Planungen für Hattenrod mit aufzunehmen, wurde mehrheitlich von den Ausschüssen empfohlen.

Geprüft wurde auch die mögliche Einrichtung einer Waldkita. Das Ergebnis sorgte für Kritik aller Fraktionen. Die Schaffung einer Naturkita wird in dem Konzept abgelehnt. »Da ist mir beim Lesen die Hutschnur geplatzt«, sagte Dr. Rolf Tobisch (Grüne). »Wenn man sich diesen Text anschaut, dann wurde der von jemandem geschrieben, der keine Waldkita haben möchte.« Dem stimmten alle anderen Ausschussmitglieder zu. In dem Konzept heißt es unter anderem, der Gemeinde würde keine geeignete Fläche für die Einrichtung einer entsprechenden Einrichtung zur Verfügung stehen. Das bezweifelt Albach (FW): »Es wurden noch nicht alle Flächen geprüft. Woher will man das denn wissen?«

Sowohl SPD als auch FW empfehlen die Prüfung des Waldsportplatzes in Ettingshausen und des dortigen Sportlerheims. Da ließe sich eventuell eine Waldkita einrichten. Aktuell ist das Sportlerheim verpachtet. Statt die Schaffung einer Waldkita abzusagen, empfahlen die Ausschüsse einstimmig, die Suche nach einem möglichen Standort fortzusetzen.

Zwergennest ab Juni geöffnet.

Eine gute Nachricht überbrachte Bürgermeister Dietmar Kromm aus Reiskirchen: Die Arbeiten an der Kita Zwergennest sind nahezu abgeschlossen. Ab Juni sollen dort die ersten Kinder aufgenommen werden. Ursprünglich war die Eröffnung der neuen Kita an der Carl-Benz-Straße bereits für August des vergangenen Jahres vorgesehen, doch aufgrund von Verzögerungen bei der Baugenehmigung und der Suche nach Personal musste die Eröffnung mehrfach verschoben werden.

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