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Mehr als nur ein Hobby

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Von: Rebecca Fulle

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Seit einem Jahr widmet sich Jan Niklas Lepper der Fotografie. Aus seiner Passion hat der 21 Jahre alte angehende Bankkaufmann aus Waldgirmes längst mehr gemacht. Einige seiner Bilder werden derzeit in Gießen ausgestellt. Für Lepper soll das erst der Anfang sein. »Meine Bilder müssen überzeugen«, sagt er.

Einfach mal drauf los - das ist das Motto von Jan Niklas Lepper gewesen, als er mit dem Fotografieren begonnen hat. 2022 startete seine Reise, und schon jetzt, knapp ein Jahr später, weiß er, dass Fotografieren mehr als nur ein Hobby für ihn ist, dass er richtig durchstarten möchte. Immerhin hat er es bereits so weit gebracht, dass derzeit einige seiner Bilder in Gießen ausgestellt werden.

Dabei macht der 21-Jährige aus Waldgirmes derzeit eine Ausbildung in einem ganz anderen Bereich. Seit August 2021 lernt der angehende Bankkaufmann bei der Volksbank Mittelhessen. »Das Fotografieren ist definitiv ein Ausgleich zu meinem Beruf. Einfach mal was ganz anderes«, sagt er und lächelt.

Inspiriert wurde Lepper damals von einem Kollegen, der schon länger fotografiert. In Leppers erstem Urlaub nach der Pandemie ging es hoch hinaus - auf die Zugspitze, seine damalige Kamera, eine Sony Alpha 6100, im Gepäck. Von da an liest er Kamerabücher, recherchiert, schaut sich Videos an, vor allem aber fotografiert er viel. »Learning by doing« eben.

Am liebsten sind ihm Motive wie Landschaften, Architektur und Luxusautos. An Porträts hat er sich dagegen noch nicht herangetraut. »Da bin ich zurückhaltend«, erzählt er. Aber mit einem speziellen Objektiv, das er vor Kurzem erworben hat, will er nun auch auf diesem Gebiet Erfahrungen sammeln.

Ohnehin hat er seinen »Kamera-Fuhrpark« längst erweitert. Seine Sony-Alpha-7-IV-Kamera ist mit einem Tele-, einem Weitwinkel- und jenem Porträt-Objektiv ausgestattet. Und auch eine Drohne hat er sich von seinem Azubi-Gehalt gekauft, mit der er unter anderem die Burg Gleiberg aus der Vogelperspektive eingefangen hat.

Seit Lepper fotografiert, ist Reisen ein großes Thema für ihn. »Ich war in Hamburg, Budapest, den Dolomiten, Amsterdam, München«, zählt er auf.

Aus dem europäischen Ausland ist Portugal sein Highlight. »Lissabon und besonders die Algarve sind wunderschön.« Doch auch in seiner hessischen Heimat ist er immer wieder unterwegs und schickt regelmäßig auch Fotos an diese Zeitung.

»Ich erlebe die Orte durch das Fotografieren ganz anders«, erzählt er. An einer bestimmten Stelle ausharren, auf die bestmögliche Stimmung für das Bild warten. »Da stehe ich dann schon mal eine knappe Stunde, auch mitten in der Nacht.«

Zum Reisen, sagt Lepper, gehört Planung. Die ist für ihn die halbe Miete. Es erfordere viel Zeit, mögliche gute Orte für Fotos bei der Reiseplanung zu beachten. »Und Geheimtipps findet man eben auch nicht bei Google.«

Die Ausstattung, aber auch die Reisen gehen natürlich ins Geld. »Da hilft mir das Azubi-Gehalt sehr.« Und da er aktuell noch bei seinem Opa in Waldgirmes wohnt, fallen dort auch keine hohen Kosten an.

Und die Zeit für das Hobby? Die nimmt er sich meist am Wochenende oder im Urlaub. »Fotografieren frisst unheimlich viel Zeit. Aber es lohnt sich«, sagt er. Nun ist das reine Fotografieren das eine, die Bilder müssen zudem im Anschluss bearbeitet werden. Gerade anfangs hat er dafür noch deutlich länger gebraucht. »Mittlerweile benötige ich etwa 90 Minuten pro Foto, mit allem Drum und Dran.«

Ohnehin ist die Fotografie für ihn mittlerweile mehr als nur ein Hobby. »Ich habe ein Nebengewerbe angemeldet. Jetzt geht es darum, dass die Menschen mich und meine Fotos kennenlernen«, erzählt er. Und dabei hat Lepper auch einen hohen Anspruch an sich selbst. »Meine Bilder müssen überzeugen.« Dafür möchte er sich unaufhörlich weiterentwickeln. Das bedeutet auch, die Nadel im Heuhaufen zu suchen: »Von 1000 Fotos reicht es, wenn eins gut ist.«

Einige Orte hat er noch auf seiner Wunschliste: Die Skyline von New York bei Nacht etwa, den Grand Canyon und Island.

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