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Wunsch: Soziale Rücksichtnahme

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Von: Volker Heller

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Die Verkehrswende-Initiative »Oberes Lumdatal« ist in Lollar unterwegs. © Volker Heller

Lollar (vh). Die Verkehrswende-Initiative »Oberes Lumdatal« unternahm im Rahmen des Stadtradelns eine Radtour mit dem Ausgangspunkt am Bahnhof Lollar, dem weitesten Abstecher bis zum RHI-Werk Mainzlar und dem Endpunkt wieder in Lollar am Ärztehaus in der Gießener Straße. Die Organisatoren wollten Schwachstellen im Radwegenetz aufzeigen und Verbesserungsvorschläge sammeln.

Dabei gab es zwei Schwerpunktthemen: Das Konzept von Shared Space und sichere Wege für Schulkinder. Shared Space (deutsch: gemeinsamer Raum) ist die Weiterentwicklung der bekannten Spielstraße, die es gemeinhin nur in Wohngebieten gibt. Ein Shared Space ist dagegen ein Verkehrsknotenpunkt auf einer Hauptstraße. Das wäre in Lollar etwa der Bereich des Schmaadleckerbrunnens, wo die Gießener Straße, Marburger Straße, Lumdastraße und Daubringer Straße aufeinandertreffen. Dort sind nicht nur verschiedene Verkehrsteilnehmer unterwegs, auch Kinder auf dem Weg zur Grundschule. Ein zweiter Knotenpunkt ist der Bereich Marburger Straße/Querspange. Dort seien wiederum vor allem Schüler aus Ruttershausen und Odenhausen, die mit dem Rad zur Brentanoschule wollen, gefährdet.

Shared Space will die übliche restriktive Verkehrsregelung an einem Knotenpunkt mit Schildern, Markierungen und Ampeln (wo vorhanden) durch soziale Rücksichtnahme weitgehend überflüssig machen. Der Unterschied zur verkehrsberuhigten Zone, die Hunderte Meter lang sein kann, ist der Shared Space ein kompakter überschaubarer Raum. Solche Räume hat die Verkehrswende-Initiative mittlerweile für alle Orte im Lumdatal gefunden. Konfliktfreie Räume wünscht man auch um die Schulen selber. Hierzu gehören Lösungen zum Eltern-Taxi-Problem.

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