Protest gegen den Regionalplan
Lollar (pm). Mehr als 70 Interessierte haben sich in Ruttershausen zu einer Initiative gegen den Regionalplan Mittelhessen zusammengefunden. Gut 30 von ihnen trafen sich jetzt zu einer Initialveranstaltung. Der Regionalplan legt die Raum- und Flächenplanung für (mindestens) zehn Jahre fest. Im Beteiligungsverfahren kann jeder Bürger seine Einwände gegen den Entwurf vorbringen.
In Ruttershausen stößt vor allem das »Vorranggebiet Siedlung S 418« auf große Kritik. »Die Fläche von 26 Hektar ist völlig überdimensioniert und steht gegen alle Erfordernisse des Klima- und des Artenschutzes«, so die einhellige Meinung. Ein Mitglied der örtlichen NABU-Gruppe wies darauf hin, dass jeder Quadratmeter Boden, der versiegelt werde, für die Landwirtschaft, die CO2-Speicherung, die Grundwasserbildung und den Artenschutz unwiederbringlich verloren sei. Außerdem widerspreche S 418 dem Ziel des Regionalplans, die Siedlungsentwicklung auf den zentralen Ortsteil zu konzentrieren. Die Ausweisung kleiner Baugebiete bis 5 Hektar in den Ortsteilen bleibe auch ohne Vorranggebiet möglich.
Die Ereignisse in der Ukraine, die ein großer Getreideproduzent ist, legten weiterhin nahe, die Hochertragsböden im Lahntal für die regionale Lebensmittelerzeugung zu erhalten und Abhängigkeiten vom Welthandel zu vermeiden. Deshalb sei auch das »Vorranggebiet für Gewerbe G 409« an der Auffahrt Lollar Nord zu streichen.
Nun wollen die Ruttershäuser möglichst viele Stellungnahmen gegen die Vorrangflächen schreiben und sich mit dem Bündnis »Initiativen für Bodenschutz: kein Quadratmeter mehr« vernetzen. Sie hoffen, dass sich in der Sondersitzung der Stadtverordneten-Versammlung am 17. März eine Mehrheit für eine Stellungnahme der Stadt Lollar gegen die Vorrangflächen findet.
Kontakt: E-Mail an buergerinitiative-ruttershausen@web.de.