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Jubel zum Baustart

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Von: Constantin Hoppe

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Begleitet vom Jubel der Grundschüler fand der Spatenstich für die Bauarbeiten an der »Bunten Schule« statt. © Constantin Hoppe

Für 10,3 Millionen Euro ersetzt der Landkreis die in die Jahre gekommenen Gebäude der »Bunten Schule« in Lollar. Die Bauarbeiten werden den Schulalltag für die nächsten Jahre begleiten.

Es sieht ein wenig so aus, als habe ein gewaltiges Untier sein Maul aufgesperrt und einen großen Teil des Schulhofs der »Bunten Schule« in Lollar abgebissen. Irgendwie stimmt das auch, denn in den vergangenen Monaten waren hier die Abbruchmaschinen am Werk, um das Gebäude des Ganztagesbereichs sowie den alten Toilettentrakt abzureißen. Seitdem ist ein großer Teil des Schulhofes ein Erdloch und für die Schüler gesperrt. Am Donnerstag herrschte trotzdem Freude auf dem Schulhof: Denn mit dem ersten Spatenstich wurden, unter dem Jubel der 350 Schüler, die Arbeiten zum Neubau offiziell eröffnet. Bis Mitte 2024 sollen die Gebäude bezugsfertig sein.

»Hier wird ein modernes Betreuungsgebäude für das Ganztagesangebot geschaffen«, sagte Schuldezernent Christopher Lipp auf der Baustelle. Das vorherige Gebäude entsprach nicht mehr den heutigen Standards. Zudem hat die Schule aufgrund der steigenden Schülerzahlen auch Platzprobleme. Der zweigeschossige Neubau wird im Erdgeschoss eine Mensa, Musikräume und eine zentrale Toilettenanlage beinhalten. Im Obergeschoss sind Räume für den Werk- und Kunstunterricht sowie Büros und Betreuungsräume geplant.

Sobald der erste Neubau steht, werden in einem zweiten Bauabschnitt die beiden Pavillons im Süden des Schulgeländes abgerissen und durch einen weiteren Neubau ersetzt. Dieser soll in zwei Stockwerken Klassenräume und ein Lehrerzimmer beinhalten. In beiden neuen Gebäuden werden jeweils 1000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen, wie Architekt Roger Schneider vom Büro »shb Architekten« aus Gießen erklärte.

Beide Gebäude werden als »Hybrid-Bauwerk« errichtet: Eine Tragstruktur aus Beton wird dabei mit einer Gebäudehülle aus einer hochgedämmten Holzkonstruktion versehen. Passend zu den bestehenden Schulbauten sollen Teilflächen mit Klinker verkleidet werden. Zudem sind die Neubauten als Passivhäuser geplant und werden barrierefrei mit coronakonformen Belüftungsanlagen errichtet.

Bauarbeiten bis 2024 geplant

Die Gesamtkosten für die Neubauten betragen 10,3 Millionen Euro. 9,06 Millionen Euro werden über den Haushalt des Landkreises getragen. 1,24 Millionen Euro stammen aus Förderungen von Land und Bund. Aufgrund der Marktlage wird mit einer Kostensteigerung gerechnet. »Aber es gibt doch keinen schöneren Grund so viel Geld auszugeben, als für eine gute Schule und Bildung«, meinte der Bau- und Schulausschuss-Vorsitzende Martin Hanika.

Über den Baustart freuten sich auch Schulleiter Michael Kramer und Bürgermeister Dr. Bernd Wieczorek. Beide beschäftigt der Neubau bereits seit einiger Zeit: »Vor acht oder neun Jahren kam Herr Kramer zu mir und meinte, dass man an der Grundschule dringend etwas tun müsse«, berichtet der Bürgermeister. »Solche Planungen dauern eben einige Zeit«, erklärte Landrätin Anita Schneider. »So etwas geht durch viele Hände und das dauert eben etwas.«

Für die Dauer der Bauarbeiten muss ein Teil der Schüler in Ersatzräume am Festplatz ausweichen. Dort wurden als Übergangslösung zwei sogenannte »Laumann«-Holzhäuser aufgestellt, die der Landkreis einst als Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge gekauft hatte.

Bis April 2023 sollen die Arbeiten am ersten Bauabschnitt abgeschlossen sein, bis April 2024 auch der zweite Bauabschnitt. Im Zuge der Arbeiten wird auch die Außenanlage der Schule erneuert.

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