Im Einsatz für die Lumdaaue

Lollar/Staufenberg (pm). Wo liegt künftig mein Grundstück? Was bekomme ich für meine Fläche? Diese und ähnliche Fragen beantwortet Johanna Köster vom Amt für Bodenmanagement (AfB) Marburg im Bürgerhaus in Lollar den Beteiligten fortan ohne Thorsten Imhof. Für diesen endete nun seine aktive Phase - und das nicht nur im Flurbereinigungsverfahren Lollar/Staufenberg/Lumda.
Breiterer Uferrand
Zehn Meter breite Uferrandstreifen und eine bessere Agrarstruktur in der Lumdaaue sind Ziele des genannten Flurbereinigungsverfahrens. Angestoßen wurde es vom Wasserverband Lumdatal, um die Gewässerqualität und die Struktur der Lumda zu verbessern, wie es die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vorsieht. Insgesamt 48 Hektar Land in Lollar, Daubringen, Mainzlar und Staufenberg werden neu geordnet. 370 Flurstücke gehören zum Verfahrensgebiet. Deren Wert wurde bestimmt und Anfang Mai final festgestellt.
Das ist eine Grundvoraussetzung, um alle Beteiligten wertgleich mit neu gebildeten Grundstücken oder entsprechenden Geldzahlungen abzufinden. Insgesamt 3,7 Hektar Uferrandstreifenflächen konnten für den Wasserverband Lumdatal angekauft werden.
Die Wünsche der 160 Beteiligten hatte das Amt für Bodenmanagement (AfB) Marburg bereits 2021 abgefragt. Das daraus entstandene Umlegungskonzept berücksichtigt sowohl die Wünsche der Beteiligten als auch gesetzliche Vorgaben. Seit Mai wurden nun erneut Gespräche mit den Beteiligten im Bürgerhaus in Lollar geführt. Das Verhandlungsteam vom AfB Marburg vor Ort bildeten bislang der erfahrene Sachbearbeiter Thorsten Imhof und seine Nachfolgerin Johanna Köster. »Zum einen erklären wir die Wertermittlung und zum anderen treffen wir wertgleiche Abfindungsvereinbarungen mit den Beteiligten. Das mehrfache Nachjustieren des Konzeptes gehört natürlich auch dazu. Pläne ändern, Berechnungen, Texte und Verträge anpassen. Priorität hat, gute Regelungen für alle Beteiligten zu finden«, stellte Köster fest. »Mit dieser Einstellung gelang es uns bereits, einvernehmliche Abfindungsvereinbarungen mit mehr als 100 Beteiligten abzuschließen«, freute sich Imhof.
Die Endphase der Verhandlungen im Juli führte Köster alleine weiter, denn: Für Imhof hat inzwischen sein Ruhestand begonnen.
Der Vorsitzende des Wasserverbandes Lumdatal und Bürgermeister von Lollar, Dr. Bernd Wieczorek, nutzte eine Verhandlungspause und verabschiedete sich von Imhof. Er unterstrich: »Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit. Ohne Bodenordnung und Landankauf wären der beabsichtigte naturnahe Umbau und die Entwicklung der Lumda nicht zu verwirklichen.«
Pflöcke als Grenzen
Nach dem Abschluss der Verhandlungen werden nun die neuen Grundstücksgrenzen in der Örtlichkeit vermessen. Die Grenzpunkte werden mit Pflöcken gekennzeichnet, damit ab Ende September die vorläufige Besitzeinweisung erfolgen kann - das genaue Datum wird öffentlich bekannt gemacht. Dann können Eigentümer und Bewirtschaftende die neuen Grundstücke bereits nutzen. Anschließend werden alle rechtlichen Regelungen im sogenannten Flurbereinigungsplan (Texte, Karten) zusammengestellt. Dieser bildet die Grundlage für den finalen Eigentumsübergang. FOTO: PM