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Horst Klinkel verlässt die politische Bühne

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Von: Volker Heller

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Rückzug aus der Kommunalpolitik: Horst Klinkel. © Volker Heller

Lollar (vh). Es war eine für die Stadt Lollar historische Sitzung des Parlaments. Der neue Bürgermeister Jan-Erik Dort absolvierte die erste Sitzung seiner Amtszeit im Wortsinn sprachlos. Er begnügte sich am Donnerstagabend mit der Zuhörerrolle. Stadtverordnetenvorsteher Horst Klinkel leitete die Versammlung gewohnt souverän. Auf die abgearbeitete Tagesordnung folgte seine persönliche Erklärung:

»Mit dem heutigen Datum lege ich mein Ehrenamt als Stadtverordneten-Vorsteher der Stadt Lollar nieder und erkläre hiermit meinen Rücktritt«.

Nach wie vor mache ihm die politische Arbeit Spaß. Andererseits vollende er bald das 75. Lebensjahr und somit fielen die Arbeit, Termine und Sitzungen »nicht mehr ganz so leicht«. Hinzukomme, dass nach der letzten Kommunalwahl (2021) querbeet durch die Parteien einige neue Leute hinzugekommen seien. Klinkel: »Auch dafür räum’ ich gern meinen Platz«.

Klinkel listete sein politische Engagement auf: 15 Jahre Stadtverordneter (davon fünf Jahre SPD-Fraktionsvorsitzender), sechs Jahre Stadtrat, elf Jahre Stadtverordnetenvorsteher, 23 Jahre im Vorstand als Beisitzer und stellv. Vorsitzender der SPD Lollar, zehn Jahre Vorsitzender der SPD Lollar, 16 Jahre Delegierter im SPD-Unterbezirk und elf Jahre Mitglied im SPD-Parteirat. Nach all den Jahren sei er zu dem Entschluss gekommen: »Es ist genug, heute ist Schluss und das endgültig.« Sein Dank ging an Ex-Bürgermeister Dr. Bernd Wieczorek für gute und kollegiale Zusammenarbeit, an dessen Vorzimmerdamen für deren Teamgeist und an die Stadtverordneten. Die seien nicht immer einer Meinung gewesen, sonst funktioniere Demokratie nicht, hätten aber mit Anstand und Respekt immer Kompromisse gefunden, sodass bei all den Sitzungen keine ernsthaften Probleme aufgetreten seien.

Noch jemand verlässt das Parlament. SPD-Fraktionsvorsitzender Norman Speier informierte, dass Harald Pusch nach der Sitzung als Stadtverordneter ausscheide. Er bleibe aber Ortsvorsteher in Salzböden, wolle sich nun auf die 1250-Jahr-Feier (2025) des Ortes konzentrieren.

CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Jens-Christian Kraft teilte dem Reporter mit, Sabine Schiller - eine von Klinkels Stellvertretern - wolle sich in der Mai-Parlamentssitzung auf Klinkels Nachfolge bewerben.

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