»Fußgängerzone schaffen«

Lollar (son). Radelnde Unterstützung erhielt die erst vor einer Woche gegründete Verkehrswende-Initiative Lollar. Die bundesweite, von den »Students for Future« ins Leben gerufene Rad-Demonstration »Ohne Kerosin nach Berlin« machte auf ihrer Tour vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe zum Bundeskanzleramt in Berlin auch in Lollar Station.
Antrag auf 30er-Zone
Bei einer Kundgebung auf dem Edeka-Parkplatz nahe der stark frequentierten Hauptstraße stellte der Lollarer Initiativensprecher Kai Sander die Vorschläge für eine autoärmere Innenstadt vor. »Lollar ist ein Nadelöhr für die Radfahrenden auf der Strecke von Gießen nach Marburg«, so Sander. Um zudem auch die Klimaziele zu erreichen und mehr Lebensqualität für die Lollarer Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, müsse der Autoverkehr um 50 Prozent reduziert werden.
Abhilfe könne seiner Meinung nach eine für den Radverkehr und ÖPNV durchlässige Fußgängerzone schaffen, die den motorisierten Individualverkehr aus der Innenstadt raushalte.
Unterstützt wurde Sander von Gerhard Born, langjähriges Mitglied beim Verkehrsclub Deutschland (VCD) und zugleich Stadtverordneter der Grünen im Lollarer Parlament. Am 9. September, dem nächsten Sitzungstermin, werden die Grünen mit der SPD einen Antrag für die Einrichtung einer 30er-Zone im innerörtlichen Bereich der Hauptstraße einbringen. Auch die Einrichtung von Fahrradstraßen entlang des Verlaufs des Lahnradweges in Lollar wird vorgeschlagen.
Die jungen Fahrraddemonstranten zeigten sich beeindruckt vom Lollarer und Gießener Engagement in Sachen Verkehrswende. »In Lollar ist mehr los als in Frankfurt«, meinte Demoradlerin Hannah. Die Raddemo machte sich dann, begleitet und unterstützt von der Polizei Mittelhessen, auf den Weg zum nächsten Etappenziel Dannenröder Wald. Am 8. September möchte die Gruppe, sie ist eine von sechs, die sich bundesweit auf den Weg nach Berlin machen, in der Hauptstadt ankommen.
Am 10. September wird in Berlin eine große Demo gemeinsam mit Fridays for Future und vielen weiteren Bündnispartnern stattfinden.