»Es gibt Familien mit dem Ehrenamts-Gen«

Lollar (vh). Wer in Hessen mindestens zwölf Jahre lang ununterbrochen in einer verantwortlichen Ehrenamtstätigkeit engagiert ist, kann auf Vorschlag anderer Personen den Ehrenbrief des Landes erhalten. Hinzu kommt, dass diese Tätigkeit bei Antragstellung nicht allzu lange zurückliegen sollte.
Landrätin Anita Schneider übergab am Dienstag im Rathaus in Lollar diese Urkunde mit Anstecknadel an Edwin Skoruppa aus Salzböden. Von 1992 bis 2002 vertrat der Geehrte den Angelsportverein Salzböde als der stellvertretende Vorsitzende, bis 2017 führte er den Vorsitz und seitdem ist er noch Beisitzer.
Was bei Skoruppa gerade noch durchging, scheiterte bei Rudolf Klein und Bernd Klein am zu langen Abstand nach Abgabe ihres Ehrenamts oder an Pausen bei den Tätigkeiten. Alle drei waren nämlich für den Ehrenbrief vorgeschlagen worden, die hessische Staatskanzlei hatte jedoch zwei Anträge abgelehnt. Daraufhin hatte die Landrätin noch einmal nachgehakt, sodass Ministerpräsident Boris Rhein eine öffentliche Würdigung in Form eines Dankschreibens für Klein und Klein verfasste. Schneider will ein zweites Mal intervenieren und dahingehend einwirken, die Richtlinien zu überarbeiten, damit ein zeitlicher Abstand bis zur Antragsstellung und Pausen bei relevanten Zeiten außer Acht blieben.
Bürgermeister lobt
Rudolf Klein war von 1981 bis 1989 und von 1993 bis 2001 Stadtverordneter. Von 1977 bis 2022 bekleidete er im Schützenverein Salzböden verschiedene Positionen: 1. Jugendwart, 1. Schießwart, 2. Schießstandwart und 2. Kassenwart.
Bernd Klein ist seit 1975 bis heute im Schützenverein Salzböden ebenso vielfältig bei der Sache: als Jugendwart, 1. Schießwart, Kassenwart und Vorsitzender. Im Angelsportverein Salzböde war er von 1982 bis 2012 als Schriftführer tätig und seitdem ist er noch Beisitzer. Bürgermeister Jan-Erik Dort meinte: »Es gibt Familien mit dem Ehrenamts-Gen«. Er dankte auch den Partnerinnen der Geehrten und der Landrätin für ihren Einsatz. Heiko Elbrecht, Ehrenvorsitzender des Schützenvereins, skizzierte in einer weiteren Laudatio die Bedeutung von ehrenamtlicher Tätigkeit am Beispiel der drei Ausgezeichneten für ihre Vereine und für die Gesellschaft im Allgemeinen. FOTO: VH