»Eine Perspektive für Lollar«

Lollar (vh). Bürgermeister Dr. Bernd Wieczorek hielt im Stadtparlament eine Haushaltsrede zum Nachtrag 2022. Im ordentlichen Ergebnis ist demnach ein um 162 000 Euro höherer Fehlbetrag eingeplant. Das Minus steigt folglich von 659 100 Euro auf 821 200 Euro an. Trotzdem wird der Haushalt 2022 ausgeglichen sein.
Die ordentliche Rücklage wird zur Deckung herangezogen. Weitere 202 200 Euro werden benötigt, um Investitionen im Finanzhaushalt wieder auszugleichen. Das geschieht über ungebundene liquide Finanzmittel.
Gremien beraten
Wieczorek stellte einen Zuwachs auf der Ertragsseite dagegen. Trotz Pandemie und Ukrainekrieg sei die Gewerbesteuer um 200 000 Euro mehr als erwartet angewachsen. Kommt hinzu, dass die Heuchelheimer Schunk-Gruppe das Betriebsgelände mit zwei modernen Industriehallen der seit Herbst 2020 nicht mehr produzierenden Bosch KWK Systeme gekauft hat. Darin sieht der Bürgermeister »eine Perspektive für Lollar«.
Das Zustandekommen des Fehlbetrags hat zwei wesentliche Gründe: Den Anstieg der Energiekosten um 114 000 Euro und die Einführung eines Sanierungsmanagements für Energieeinsparungen mit 280 000 Euro Honorarkosten. Die Kreditaufnahme erhöht sich um 153 200 Euro auf 932 100 Euro, allerdings ohne Nettoneuverschuldung.
Die Veränderungen im Finanzhaushalt haben Investitionen im Bereich Umwelt/Klima verursacht, etwa Umrüstung auf LED-Straßenbeleuchtung (80 000 Euro) und Beteiligung am Solarpark Buchenberg. Im Nachtrag sind Verpflichtungsermächtigungen über 2,1 Millionen Euro enthalten: Grunderwerb Baugebiet Ruttershausen (1,2 Millionen Euro), Beteiligung am Windpark Lumdatal (350 000 Euro), Anbau und energetische Sanierung Bauhof (550 000 Euro).
Das Parlament nahm den Nachtrag zur Kenntnis. Die Gremien werden darüber beraten.