Beirat geht auf Senioren zu

Lollar (vh). Der Ausländerbeirat der Stadt Lollar legt sich seit der Kommunalwahl im März dieses Jahres mächtig ins Zeug, um bekannt zu werden. Er will etwas bewirken, kein bloßes Anhängsel politischer Gremien sein. Kaum örtlich verankert, wurde der Beirat im Oktober bereits in die Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Hessen (agah, auch bekannt unter Landesausländerbeirat) aufgenommen.
Nicht nur das: Lollars Vorsitzender Dr. Awad Aljdi gab auf der jüngsten Beiratssitzung im Selbstbewirtschaftungsraum des Bürgerhauses bekannt, er wolle sich nun für den agah-Vorsitz bewerben.
In Lollar möchte der Beirat die Adventszeit für das Verteilen symbolischer Weihnachtsgrüße nutzen. Aljdi denkt dabei an die älteren Mitbürger im AWO-Pflegewohnheim und dem Casa-Reha Seniorenpflegeheim. Die Integrationsbeauftragte der Stadt und Ansprechpartnerin für den Beirat, Carolin Müller, fand das »eine schöne Idee«. Wegen der Coronapandemie seien Besuche aber leider nicht möglich.
Vorschläge für Jahresplan
Dann überbringe er symbolisch eine von den neun Beiratsmitgliedern unterschriebene Karte an die Heimleitungen, sagte der Vorsitzende. Blumen kämen noch hinzu und, so der Plan, ein gemaltes Motiv - das wolle sein Sohn beitragen. Aljdi ist es wichtig, dass dem Ausländerbeirat die alten Menschen nicht vergessen gehen.
Und er kündigte an, vielleicht auch an den Lollarer Schulen und Kindergärten in dieser Mission vorbeizuschauen. Müller brachte den Gedanken ins Spiel, womöglich bastelten ja irgendwo Kinder etwas und der Beirat könne sich da anhängen und kleine Präsente mitnehmen.
Konkrete Pläne für 2022 gibt es noch keine. Aljdi schlug vor, jedes Beiratsmitglied denke darüber nach und auf der ersten Sitzung im kommenden Jahr mache man aus Vorschlägen einen Jahresplan. Er selber stelle sich etwa eine Aktion »Saubere Lumda« vor.
2021 organisierte der Beirat bereits die Müllsammelaktion »Wir machen Lollar schöner«. Zum Tag des Flüchtlings am 1. Oktober hielt Flüchtling Aljdi den Vortrag »Warum wir Deutschland gewählt haben«. Kinder aus dem Arabischkurs gaben ein kleines Theaterstück mit viel Tanz zum Besten. Außerdem bot der Vorsitzende ehrenamtlich einen Arabisch-Sprachkurs für alle Interessierten an. Dann gab es im laufenden Jahr noch den Familiennachmittag im Jugend- und Beratungszentrum der Stadt und das Quartiersfest auf der Bergstraße und Grünfläche der Friedrich-Ebert-Straße. Müller informierte über Corona-Regeln und verwies auf die Internetseite www.hessen.de. Der Kreisausländerbeirat treffe sich momentan nur online.
Beiratsmitglied Ibrahim Aslan sind Hygienemängel an Imbissständen und in Restaurants der Kernstadt aufgefallen. Aslan: »Die sollten sauberer werden.« Kontrollen seien eher unzureichend erfolgt. Müller teilte mit, »jeder kann Hygienemängel melden«. Der Beirat will nun die für solche Beschwerden zuständige Person in der Verwaltung ausfindig machen.