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Lollar (vh). Selda Demirel-Kocar ist jetzt auch offiziell Kandidatin der Lollarer Christdemokraten für die Bürgermeisterwahl am 18. September. Die 47-jährige Juristin und Mutter dreier Kinder aus Heuchelheim wurde auf der CDU-Mitgliederversammlung nominiert.
Im Bürgerhaus-Restaurant Evia begrüßte Fraktions- und Parteivorsitzender Dr. Jens-Christian Kraft dazu ein Dutzend stimmberechtigte Mitglieder und den Ersten Kreisbeigeordneten Christopher Lipp. Nach der geheimen Abstimmung wurde ausgezählt. Kandidatin Demirel-Kocar erhielt alle zwölf Stimmen.
Bestürzt über Armutsrisiko
Kraft sagte, Demirel-Kocar sei schon in der Kernstadt und den Ortsteilen unterwegs. Parteivorstand und Fraktion hätten sie einstimmig nominiert. Er zählte Vorzüge der Kandidatin auf: »Herausragende fachliche Kompetenz, politische Erfahrung.« Demirel-Kocar zeige Offenheit für alle, gehe verständnisvoll auf die Leute zu.
Sie selber äußerte mit leichtem Erstaunen, junge Menschen hätten sie auf der Straße angesprochen, ob sie denn die Bürgermeister-Kandidatin sei. Insgesamt habe sie festgestellt, »die Leute wünschen sich mehr Beteiligung«. Die Kandidatin stellte sich der Versammlung vor und erläuterte ihre kommunalpolitischen Ziele. Zunächst gab sie ihrer Empörung über den russischen Angriffskrieg Ausdruck.
Als Mutter sei sie bestürzt, dass der Kreis-Armutsbericht das Armutsrisiko für Lollar, besonders bei Kindern und Jugendlichen, bedenklich hoch einstufe. Sie möchte jungen Leuten, deren Eltern, den Erziehern und Lehrern zuhören und sie bedarfsorientiert unterstützen.
Christopher Lipp vertrat den CDU-Kreisvorsitzenden Helge Braun. Er sagte zum Thema Bildung, 38,7 Millionen Euro würden 2022 in die Schulen investiert. Allein der Neubau an der Grundschule Lollar (erster Spatenstich: nächste Woche) verschlinge 2022 und 2023 knapp zehn Millionen Euro. An der Clemens-Brentano-Europaschule werde just ein Soccer-Court errichtet.