Pop-up-Radweg in Linden am Feiertag geplant
Linden (srs). Am Tag der Deutschen Einheit sollen provisorisch Fahrradstreifen an der Frankfurter Straße in Großen-Linden eingerichtet werden. Auf Anregung der Lindener Klimainitiative ist auf beiden Seiten der Straße ein sogenannter Pop-up-Radweg geplant. Noch ist dies allerdings nicht entschieden.
Der Leiter des Lindener Ordnungsamts, Tim Schneider, erklärte auf Nachfrage, dass man die Einrichtung des Pop-up-Radwegs noch prüfe.
Derartige temporäre Fahrradstreifen sind erstmals im Frühjahr vergangenen Jahres im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg entstanden und haben weltweit Nachahmer gefunden, auch andere deutsche Städte haben derartige Extraspuren eingerichtet, um auf den erhöhten Fahrradverkehr während der Pandemie zu reagieren. Radfahrer sind durch die Streifen sicherer unterwegs.
Die Klimainitiative Linden hat bereit im Juli dieses Jahres einen Pop-up-Radweg in der Frankfurter Straße vorgeschlagen. Dann aber hatte es vonseiten von Hessen Mobil Bedenken gegeben, was die Umleitung des an diesem Tag geplanten Lkw-Verkehrs angeht. Nun wurde die Idee auf den 3. Oktober verschoben.
Die Stadt Linden denkt unterdessen auch darüber nach, in Großen-Linden eine permanente Fahrradstraße einzurichten, Radler sollen dort dann Vorrang haben. Geplant ist dies für ein Teilstück des Mittelwegs nahe der Firma Tucker bis zum Schotterparkplatz.
Mit Fahrradzone Neuland betreten
Auch dies ist wohlgemerkt noch nicht entschieden, Schneider sprach von einem »vagen Plan«. Allerdings entspricht das Vorhaben Wünschen der Klimainitiative, die zudem eine Umwidmung der Schillerstraße, der Klausegasse, der Bahnofstraße und der Sudetenstraße in Fahrradstraßen fordert.
Außerdem plädieren sie für Fahrradstreifen in mehreren Hauptverkehrsstraßen in Linden, beispielsweise in der Moltkestraße und der Heerstraße sowie in der Haupt- und in der Frankfurter Straße. Dort seien die Bedingungen für Radfahrer aufgrund von Rissen, Schlaglöchern, maroder Zustände der Straßenoberfläche und gleichzeitig hoher Geschwindigkeiten der Autofahrer »sehr schwierig«, erklärt die Klimainitiative.
Am vergangenen Wochenende hatte die Stadt Linden mit der Einrichtung einer Fahrradzone für einen Tag Neuland betreten. In der Sudetenstraße, der Ludwigstraße, der Friedrich-Ebert-Straße und in Teilen der Bahnhofstraße bis zum Boule-Gelände hatten Fahrradfahrer Vorrang. Laut Klimainitiative war es die erste Fahrradzone überhaupt in der Region Mittelhessen.
Die Klimainitiative berichtete, der Verkehrsversuch habe problemlos geklappt. Allerdings war die Teilnahme an der Aktion eher mau, am Samstag besuchten nur wenige Menschen die als Demo angemeldete Veranstaltung des Klimatags.
Die Klimainitiative hofft derweil darauf, dass es nicht bei der einen Aktion für einen Tag bleibt, sondern die Stadt das gelungene Experiment für einen längerfristigen Verkehrsversuch nutzt.