Mieterverein kritisiert Bauprojekt
Linden (pm). Mit Enttäuschung reagiert der Mieterverein auf die Vereinbarung zwischen der Stadt Linden und dem Bauträger Revikon zu einer »preisgedämpften Miete« im geplanten Wohnungsbauprojekt am Bahnhof in Linden. Im städtebaulichen Vertrag sei geregelt, dass für 25 Prozent der 120 geplanten Wohnungen in dem Bauvorhaben ein »preisgedämpftes Mietniveau« von 8,85 Euro Kaltmiete/Quadratmeter gelten soll.
»Diese Miete erscheint unter Berücksichtigung der ortsüblichen Miete in Linden als zu hoch. Sie ist für Menschen mit kleineren Einkommen nicht tragbar«, heißt es in einer Presseerklärung des Mietervereins.
Es sei ein Fehler, dass die Stadt darauf verzichtet, vom Investor den anteiligen Bau von öffentlich geförderten Wohnungen zu verlangen, »für die aufgrund der staatlichen Subvention eine deutlich niedrige Miete herauskommt und zudem eine Mietpreis- und Belegungsbindung für 15 Jahre gilt«. Das würde Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt keine bezahlbare Wohnung finden, helfen und der Stadt ein Instrument zur sozialen Wohnraumversorgung in die Hand geben, erläutert der Vorsitzende Stefan Kaisers.
Zwar sehe der Vertrag vor, dass die »preisgedämpfte Miete« für mindestens 20 Jahre Geltung haben solle, allerdings seien Mieterhöhungen im gesetzlichen Rahmen (20 Prozent in drei Jahren) nicht ausgeschlossen. Das unterscheide diese Miete von der »Kostenmiete« im sozialen Wohnungsbau, die von der Mietendynamik des freien Marktes abgekoppelt sei.