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Kooperation auf schwierigem Terrain

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Schnelle Evakuierung am mutmaßlichen Brandherd in Großen-Linden. © Thomas Wissner

Linden/Langgöns/Pohlheim (nal). Großeinsatz (-Übung) für die Freiwilligen Feuerwehren im Südkreis bei der Risomur Coatings GmbH in Großen-Linden. Angenommen wurde eine Alarmierung über die Brandmeldeanlage des Unternehmens, das Dispersions-, Silikat- und Siliconharzfarben und -putze für die Innen- und Außenanwendung, Grundiermittel für das gesamte Bauspektrum und Mosaikputze auf Basis wässriger und lösemittelhaltiger Acrylharze herstellt.

Nach dem Eintreffen des ersten Einsatzfahrzeuges der Freiwilligen Feuerwehr Großen-Linden stellten die Brandschützer ein Feuer in der Produktionshalle fest. Dort wurden zwei Personen vermisst, zwei weitere im ebenfalls zum Unternehmen gehörenden Hochregallager.

Zehn Vermisste

Zudem hatten sich in den dritten Stock des angeschlossenen Versandgebäudes einige Personen vor den Flammen gerettet, die sich durch Rufe aus dem Fenster bemerkbar machten. So wurden umgehend die Einsatzkräfte aus Leihgestern und der Freiwilligen Feuerwehr Lang-Göns sowie die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr und auch der Rettungsdienst alarmiert.

Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Wehren und den Rettungsdiensten, die Menschenrettung und die Wasserentnahme vor Ort aus Löschwasserbehältern zählten zum erklärte Übungsziel dieser von Dominik Schäfer und Markus Trinklein von der Großen-Lindener Wehr ausgearbeiteten Übungsszenarios. Zum Firmenareal gehören zusätzliche Rohstofflagerstätten sowie eine eigene Energieversorgung. 82 Brandschützer und Rettungskräfte waren im Einsatz, um insgesamt zehn Personen zu retten. Diese waren zuvor »geschminkt« worden, um die Brandverletzungen und Frakturen auch optisch für die Einsatz- und Rettungskräfte zu veranschaulichen. Drei Trupps unter Atemschutz machten sich in den verrauchten Gebäuden auf Suche nach den vermissten Personen, um diese zu retten.

Schwieriger Einsatz in Hochregallager

Dabei erwies sich im Hochregallager die Rettung einer unter Atemnot leidenden Person mit Beinbruch als schwierige Aufgabe. Am Brandherd musste eine schnelle Evakuierung erfolgen, denn: Das Dach war durchgebrannt. Alle Einsatzkräfte im Innenangriff mussten dieses Gebäude verlassen. So war ein Löschangriff nur noch von außen möglich, welcher dann über fünf Strahlrohre erfolgte. Nach Eintreffen der Drehleiter machten sich die Einsatzkräfte an die Rettung der Personen im dritten Stockwerk, die über das Fenster in den Korb der Drehleiter wieder auf den Boden befördert wurden. Die Löschzüge aus Großen-Linden, Leihgestern und Lang-Göns wurden bei ihrer Rettungsarbeit durch die eintreffenden Rettungskräfte von zwei Rettungswagen der Johanniter Unfallhilfe sowie der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) der Unfallhilfe und durch die SEG Betreuung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), welches die Verpflegung und Betreuung der Patienten und Person sicherstellte, unterstützt.

Zum Abschluss des fast dreistündigen Übungseinsatzes zeigten sich die Initiatoren Schäfer und Trinklein zufrieden mit dem Verlauf. »Für uns ist es wichtig, die Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren und dem Rettungsdienst in großen Szenarien zu üben. Auch die Möglichkeit, bei Unternehmen zu üben, gibt uns mehr Sicherheit und Ortskenntnis im Einsatz«, dankte Trinklein auch dem Unternehmen für die Möglichkeit, hier eine realitätsnahe Übung durchzuführen.

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