Fassenacht - in ganzer Pracht

Linden (nal). Zwei Jahre mussten sie kämpfen, gegen einen unsichtbaren Gegner, doch nun eroberten sich die Narren des Karnevalvereins Harmonien (KVH) Großen-Linden die TV-Narrhalla zurück - und dies mit einem fünfstündigen Narrenspektakel.
Großen-Lindens Narrenschar erfuhr beim Neustart auch noch Unterstützung aus Allendorf/Lahn. »Disney’s Welt in ganzer Pracht - in Linden bei der Fassenacht« ist das Kampagnenmotto des KVH, der am Samstag die erste Auflage der beiden Fremdensitzungen feierte. Doch nicht nur die Traumfabrik aus den USA, sondern auch die Narrenschar in Großen-Linden erstrahlte in neuem Glanz.
Erstmals als Sitzungspräsident führte Stefan Jung durchs Programm, das traditionell von den obligatorischen elf Gongschlägen und dem Einzug des Elferrats durch den Saal eröffnet wurde. »1087 Tage hat es gedauert, jetzt sind wir wieder da«, begrüßte Jung die Narrenschar. Erstmals war mit Manuela Zörb eine Frau im Elferrat. Und noch eine weitere Premiere gab es, denn Stefan Müller begleitete alleine ohne »Nobodys« durch das Programm.
Mit einem flotten Gardetanz der Harmoniengarde ging es los. Reichlich Gesang und Musik zum Mitsingen und Schunkeln wurde von den KVH-Gesangsgruppen geboten. Hier machten »Lindens Harmonie«, Stefanie Bellof, Noell Bopf und Nadja Eimer, mit hervorragendem mehrstimmigem Livegesang mit Liedern wie »Lotusblume«, »Rote Sonne von Barbardos« sowie »Geile Zeit« den Anfang.
Im Verlauf des Abends waren es nach der Pause dann »Coal Miners7« in neuer Besetzung mit »Frauenquote Daniela Koppel am Schlagzeug« und unmittelbar vor dem Finale »5mal5« unter der Leitung von Christian Krauß, die mit Stimmungskrachern wie »Es tut mir leid Pocahontas« und »Leev Marie« für ausgelassene Stimmung sorgten.
Tanzgruppen erobern die Bühne
Nach langer Zeit gab es wieder einmal ein Heimspiel des Musikcorps der Freiwilligen Feuerwehr Großen-Linden auf heimischer Narrenbühne. Und die Musiker trafen unter Alexander Mehl den richtigen Ton, sorgten für Begeisterung im vollbesetzten Saal. Traditionell bei der ersten Fremdensitzung mit dabei sind die befreundeten Karnevals-Turner Waltershausen (KTW), die einen Wettertanz »Die weißen Frauen vom Tennenberg« mitgebracht hatten. Bevor dann die KVH-Tanzgruppen die Bühne eroberten, zeigten die »Dancing Divas« der Karnevalfreunde Allendorf ihren Gardetanz.
Dann legten die KVH-Akteure so richtig los, tanzten »die kuuuuhlen Mädels« der Flamingos um einen Mann und das Harmonienballett machte dem Kampagnemotto und »Piraten-Karibikfluch« um Captain Jack Sparrow alle Ehre. Schwungvolle Augenweiden waren auch die sich »Under the Sea« begebenden Lindenblüten, die »Frizzis« mit ihrem Ausflug in die Antike mit »Hercules - Tanz auf dem Olymp« und das Männerballett »Funkemaschiensche« mit dem Tanz »The Boys are back«.
Kein Auge blieb trocken bei den drei Büttenvorträgen. Stefan Müller freute sich über die »Kur« seiner Frau »Bad Füssing der Erholungsort, hoffentlich ist sie bald fort«, Peti Müllejans mit seinem knurrig-trockenen Humor und viel Wortwitz, während Marktmeister Tim-Ole Steinberg nicht nur Werbung für den am 26. März anstehenden Marienmarkt machte, sondern auch einiges über die Geschichte und die beiden »Pausen« dabei zu berichten hatte.
Zum Finale verabschiedeten sich dann alle Akteure vom begeisterten Publikum.
