»Es gibt keine Täuschung«

Linden (srs). Als »ein Musterbeispiel für gelungene Bürgerbeteiligung« würdigt der Fraktionsvorsitzende der Grünen in Linden, Dr. Christof Schütz, die Entwickler und Planer des Bauprojekts an der Sudetenstraße in Großen-Linden. Daraus lasse sich zwar nicht die Position der Grünen zu dem Projekt, bei dem 100 bis 130 Wohnungen entstehen sollen, schließen.
Der Prozess der Zusammenarbeit aber sei vorbildlich.
Im Rahmen der ersten Offenlegung hatten die Grünen in einer Stellungnahme aufgrund von Abweichungen in den Plänen von Versprechungen noch erklärt, es sei nachvollziehbar, »wenn Bürger das Vorgehen als Täuschung empfinden«. Dieser Vorwurf aber sei längst widerlegt und treffe in keiner Weise zu, die Planer haben die Pläne nach Anregungen der Bürger angepasst. Nun steht die zweite Offenlegung bevor. Der Investor, die Revikon GmbH, begleite den Prozess mit Sorgfalt, betonte Schütz.
Das Projekt werde im Dialog mit den Fraktionen und den Bürgern in offener Kommunikation erörtert, versichert auch Daniel Beitlich von der Revikon GmbH. Auf Anregungen im Rahmen der ersten Offenlegung sei vor Monaten längst eingegangen worden. Die Vorwürfe stünden nicht mehr im Raum und seien längst geklärt.
Auch Architekt Felix Feldmann weist den früheren Vorwurf der Täuschung von sich. »Der Grünstreifen bleibt, wie er ist«, betonte Feldmann, abgesehen von den Zugängen zu den vier Häusern und fünf geplanten Stellplätzen. Die durch die Mehrfamilienhäuser nicht beanspruchte Grünfläche bleibe wohlgemerkt in Besitz der Stadt.
Vorwürfe, sagte Feldmann, kämen vor allem vonseiten der Anwohner, »die alles unternehmen, um das Projekt zu verhindern«. Das Vorhaben selbst aber sei »ideal«. Es gehe um Konversion von Brachflächen an Bahngleisen und somit um Innenentwicklung. »Wir schaffen Wohnraum im Kern Großen-Lindens«, landwirtschaftliche Fläche bleibe verschont und werde nicht versiegelt.
Aller Voraussicht nach wird das Bauprojekt nun am Dienstag kommender Woche im Bauausschuss diskutiert werden. Am vergangenen Dienstag war die Beratung in einer eigens einberaumten Sondersitzung ausgefallen, nachdem Unterlagen im öffentlichen Parlamentssystem erst am Tag vor der Sitzung veröffentlicht waren.
Unter anderem hatte sich die Bürgerinitiative »Grüne Sudetenstraße«, die zu den Plänen Stellung nehmen wollte, nicht ausreichend auf die Sitzung vorbereiten können. Nach einem Antrag der SPD und dem Hinweis, dass Unterlagen »zum wiederholten Mal« nicht rechtzeitig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, stimmte eine Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP im Bauausschuss für eine Absetzung der Beratung.