Eine Ära geht zu Ende

Linden (nal). Eine Ära ging beim Lindener Naturschutzbund (NABU) zu Ende: Vorsitzender Norbert Schneider und stellvertretender Vorsitzender Karl Heinz Frank stellten sich nicht mehr zur Wiederwahl. Künftig stehen Dr. Cornelia Fink als Vorsitzende und Stefanie Schmidt als stellvertretende Vorsitzende an der Spitze der 296 Mitglieder zählenden NABU-Gruppe.
Zwar reichen die Anfänge einer Naturschutzgruppe in die frühen sechziger Jahre zurück, jedoch erfolgte eine Vereinsgründung erst am 19. November 1981: Die Vogel- und Naturschutzgruppe Linden im Deutschen Bund für Vogelschutz, Verband für Natur- und Umweltschutz (DBV) wurde ins Leben gerufen, Schneider zum Vorsitzenden und Frank zum Jugendwart gewählt. Seit nunmehr zehn Jahren ist es die NABU-Gruppe Linden.
Während Schneider seitdem unverändert als Vorsitzender fungierte, war Frank zunächst bis 1983 Jugendleiter, anschließend bis 2001 Beisitzer und seitdem stellvertretender Vorsitzender.
Beide wurden nun nach 41-jähriger Vorstandstätigkeit unter dem Beifall der Mitglieder in der Jahreshauptversammlung im »Lindener Hof« in Großen-Linden verabschiedet. Rechner Michael Wolter überreichte jedem einen Präsentkorb.
Dem neuen Vorstand gehören weiterhin Kassenwart Michael Wolter, Schriftführerin Antje Markgraf, die Jugendleiter Wolfgang Schauß und Franziska Ospald sowie als Beisitzer Franz Hübner und Annik Sommer an.
In seinem letzten Rechenschaftsbericht blickte Schneider auf die durch die Epidemie beeinträchtigten Aktivitäten zurück. Er erinnerte unter anderem daran, dass Schwalben-Kotbretter angebracht und eine Waldbegehung zu Nachteilen von geschotterten Waldwegen organisiert wurde. Nach einer Schenkung verfügt die NABU-Gruppe über vier Streuobstwiesen mit einer Gesamtfläche von 6271 Quadratmeter. Es erfolgte einmal mehr eine Steinkauzkontrolle in den Leihgesterner Streuobstwiesen. Am »Tag des offenen Denkmals« wurde am Historischen Wasserhaus über das Fledermaus-Winterquartier informiert.
Gezählt wurden fünf junge Turmfalken in der ehemaligen Trafostation, nach 130 dann im vergangenen Jahr 332 Brutlöcher der Uferschwalben in der Sandgrube Steinmüller, eine Uhu-Brut mit drei Jungvögeln und drei junge Wanderfalken. Auf drei Weißstorch-Horste wurden sieben Jungvögel gezählt, ein Schwarzstorch wurde gesichtet und im Kirchturm der Christkönigskirche und einem Wohnhaus wurden drei Dohlen-Bruten verzeichnet. »Leider haben wir seit einigen Jahren keine Schleiereulen mehr.«
Kinder basteln Futterröhren
Bei den Steinkäuzen in den Obstwiesen wurden in drei Brutröhren elf Eier gefunden. Wie viele geschlüpft sind und flügge wurden, ist nicht bekannt. Weitere Beobachtungen waren Weißrückenspecht, Haubentaucher, Bläßhuhn, Schnatterente, Stockente, Kormoran, Schwan, Nilgans und Kanadagans.
Insgesamt unterhält der NABU 175 Kästen für Höhlenbrüter, Halbhöhlenbrüter, Mehlschwalben, Hornissen und 25 Stück für Schleiereulen und Steinkäuze sowie zwei für Turmfalken.
Jugendleiter Schauß verwies auf ein erfolgreiches Jahr. »Wir haben auch während der Pandemie durchgehalten, wobei die Betreuung personell nicht ganz so reibungslos verlief wie in den Vorjahren.« Die Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren trafen sich in der Regel einmal im Monat. Beim Programm gehörten Apfelkeltern und Kartoffelernte wie auch das Klimafest zum festen Bestandteil. Es wurden eine Baumpflanzung mit dem Hüttenberger Förster angeboten und dekorative Futterröhren gebastelt.