Brache in Linden kann bebaut werden
Linden (bf). In der Diskussion über die Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofsareals in Großen-Linden an der Sudetenstraße haben Befürworter und Gegner, Investor und Stadt, Anlieger und verschiedene Verbände ausgiebig Argumente ausgetauscht. Letztlich fiel am Dienstagabend in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung die Entscheidung für die Bebauung mit breiter Mehrheit.
SPD und Teile der Grünen sprachen sich gegen den Bau von rund 120 Wohnungen aus. 30 Sozialwohnungen sollen dabei entstehen - Wohnraum, der dringend benötigt wird.
Viele Anlieger hatten sich gegen das Projekt stark gemacht, da sie lieber auf Büsche und Bäume denn einen Wohnblock auf der anderen Straßenseite schauen wollen. Naturschutzaspekte wurden ins Feld geführt.
Zudem wurde kritisiert, dass mit der Bebauung die Möglichkeit für einen drei- bis viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Gießen und Friedberg blockiert werde. Dies hatte unter anderem der Verkehrsclub Deutschland VCD moniert. »Durch die Beschlüsse besteht die Gefahr, dass ein Ausbau der Main-Weser-Bahn erschwert, verteuert oder gar unmöglich wird.«
Jedoch sind die Zeichen deutlich, dass die Bahn für die nächsten Jahrzehnte keinen solchen Ausbau plant. Als in Linden und Lang-Göns in den vergangenen Jahren Bahnbrücken erneuert wurden, wurden diese nur zweigleisig gebaut. Auch die Sanierung des Bahndamms bei Linden erfolgte für nur zwei Gleise. Nicht zuletzt sind die für einen zweistelligen Millionenbetrag neugebauten Brücken der A 485 über die Bahnstrecke Gießen-Friedberg nur für zwei Gleise dimensioniert.