Alle Optionen offenhalten
Linden (con). Wie geht es weiter mit einem interkommunalen Gewerbegebiet »Pfaffenpfad« zwischen Großen-Linden und Lützellinden? Diese Frage zu klären, war das Ziel der jüngsten Sitzung des Lindener Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt.
Wenn es nach der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen geht, ist die Stellungnahme klar. »Wir wollen, dass es hier keine Chance für neue Gewerbeflächen gibt«, erklärte Dr. Christof Schütz (Grüne) einen Antrag seiner Fraktion. Die Grünen möchte erreichen, dass der »Pfaffenpfad« als mögliches Gewerbegebiet aus dem Regionalplan 2021 herausgenommen wird. Sie begründen ihr Anliegen mit dem Klima- und Umweltschutz sowie dem Flächenfraß: »Wenn wir jetzt nicht handeln, dann haben wir den Knall nicht gehört«, meinte Schütz.
Der »Pfaffenpfad« ist jedoch die einzige Fläche im Stadtgebiet, die für die Festlegung als »Vorranggebiet Industrie und Gewerbe Planung« infrage kommt. Doch für die Stadt alleine sind die 49 Hektar viel zu groß. Es wäre jedoch ein interkommunales Gewerbegebiet möglich.
Gerade die Sonderstellung als letzte Möglichkeit für die Neuansiedlung von Gewerbe ist es, die CDU und FWG dazu bringt, die Fläche im Regionalplan zu belassen: »Man kann im aktuellen Regionalplan sehen, wie schwer es ist, neue Gewerbeflächen zu finden«, erklärte Thomas Altenheimer (CDU). Er macht auch auf die besondere Lage aufmerksam: Das Areal sei zentral gelegen und gleichzeitig recht weit von der nächsten Bebauung entfernt. »Probleme wie in Garbenteich dürfte es hier nicht geben.« Doch man müsse schauen, welche Gewerbe genau ihren Platz finden könnten. Und gerade ein Gewerbegebiet könnte dort auch positiv für die Umwelt sein, so Altenheimer: »Lange Fahrtwege kann man nur durch wohnortnahe Arbeitsplätze vermeiden.«
Auch die FWG-Fraktion sieht die Thematik ähnlich, wie Friedel Löser (FWG) erklärte: »Nur weil wir diese Fläche im Regionalplan ausweisen, ist sie ja nicht sofort weg. Wir sollten uns hier keine Optionen verbauen.«
SPD und FDP bezogen am Mittwoch noch keine Stellung zu dem Antrag der Grünen. Beiden Fraktionen fehlen noch weitere Informationen, um zu einer klaren Aussage zu kommen. Der Antrag erhielt mit zwei Ja- (Grüne) und vier Nein-stimmen (CDU und FWG) sowie drei Enthaltungen (SPD und FDP) keine Beschlussempfehlung.