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Zwei neue Umweltschulen im Landkreis

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Von: Christina Jung

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Lich/Giessen (ti). Es war eine Übergabe ohne großes Tamtam, die sich am Montagmittag im Büro von Peter Blasini, Leiter der Dietrich-Bonhoeffer-Schule (DBS), abspielte. Und doch markierte der Termin im kleinen Kreis eine Besonderheit im Alltag der weiterführenden Schule. Denn die DBS ist eine von 116 Schulen in Südhessen, die in diesem Jahr die Auszeichnung »Umweltschule - Lernen und Handeln für unsere Zukunft« erhielt - eine Würdigung des besonderen Engagements im Bereich Umweltbildung und ökologische Bildung.

Überreicht wurde die Auszeichnung von Regionalkoordinator Marc Schäm, der als Vertreter des Holz- und Technikmuseum in Wettenberg die Beratung und Betreuung der Schulen in den Landkreisen Gießen, Lahn-Dill und Limburg-Weilburg sowie in der Stadt Gießen übernimmt. Im Landkreis wurde neben der DBS die Gesamtschule Busecker Tal erstmals Umweltschule. Zum wiederholten Male dürfen sich die Adolf-Reichwein-Schule (ARS) in Pohlheim, die Gallus-Schule Grünberg und die Gesamtschule Gleiberger Land als solche bezeichnen. In Gießen gehören die Martin-Buber-Schule, die Gesamtschule Gießen-Ost und die Ricarda-Huch-Schule zu den Ausgezeichneten.

Strom aus Gülle

Wegen der Corona-Beschränkungen hatte es keine gemeinsame Verleihungsveranstaltung in Präsenz gegeben, weshalb die Vertreter der erstmals ausgezeichneten Schulen die Urkunden und Gebäudeplaketten von Marc Schäm persönlich überreicht bekamen.

Beispiele für Handlungsfelder, in denen die Schulen gearbeitet haben, sind die Weiterentwicklung des Schulgeländes unter Aspekten der Umweltbildung, Fair Trade und Projekte zur Nachhaltigkeit im Rahmen kommunaler Entwicklungspolitik, Fünf vor zwölf - der Klimawandel und seine Folgen, Sauberkeitspatenschaft, Schulhofgestaltung - Anlegen von Beeten und Sitzecken, Insektenökologie, Schulschafe, Schulgarten. Die Projekte werden nach zwei Jahren in einer Abschlussdokumentation dargestellt, welche die Grundlage für den Jury-Entscheid zur Auszeichnung bildet.

An der DBS haben Schüler im Rahmen des AG-Angebotes Biotec aus Schweine- und Rindergülle Strom produziert, außerdem defekte Thermocyler wieder flott gemacht und in den Verkehr gebracht. Verantwortlich dafür: Physik-, Chemie- und Bilologielehrer Bernhard Krenig, der in der Vergangenheit schon mit anderen Projekten auf die Arbeit an der Schule aufmerksam machte, zuletzt vor rund anderthalb Jahren mit »Schulen im Weltraum«.

Übrigens: nordhessische und südhessische Schulen werden vom Umweltministerium in jährlichem Wechsel ausgezeichnet, sodass sich jede Schule alle zwei Jahre bewerben kann. Aktuell tragen insgesamt 207 Schulen in Hessen die Auszeichnung Umweltschule.

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