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Wenn’s im Rücken kneift

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Von: red Redaktion

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Lich (pm). Manchmal sind es nur Verspannungen im Nacken oder ein Stechen im Kreuz - aber immer mehr Menschen leiden unter Rückenschmerzen. Das belegen die Statistiken der Krankenversicherungen. In den meisten Fällen sind die Schmerzen unangenehm, aber harmlos. Dann hilft regelmäßige körperliche Bewegung, vor allem, wenn die Betroffenen den ganzen Tag am Bildschirm arbeiten.

Aber es gibt auch Symptome, bei denen man sofort einen Spezialisten aufsuchen sollte. In einem Vortrag am Mittwoch, 24. Mai, eleuchtet der Experte Prof. Dr. med. Antonio Krüger Ursachen, Diagnose und Behandlung des Volksleidens.

»Wenn Empfindungsstörungen wie Taubheitsgefühle, Lähmungen oder Probleme beim Halten von Wasser und Stuhl auftreten, sollten sich Patienten sofort bei einem Spezialisten vorstellen«, sagt Krüger. Er ist Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Wirbelsäulen- und Kindertraumatologie an der Asklepios-Klinik Lich. Ebenso bei starken Schmerzen nach Stürzen. Bei älteren Patienten mit vorliegender Osteoporose oder Patienten mit Tumorerkrankungen reichen auch kleinere Unfälle, um Brüche auszulösen. Auch bei akuten Rückenschmerzen in Kombination mit Fieber sollte ein Spezialist aufgesucht werden.

»Wer ›nur‹ unter Rückenschmerzen leidet, der kann selbst viel dagegen tun«, so Krüger. Nach seiner Erfahrung kommen die Beschwerden meistens durch eine zu schwache Muskulatur aufgrund von Bewegungsmangel, langen Arbeitszeiten vor dem Bildschirm in ungünstiger Sitzposition mit zu wenig Bewegungspausen zustande.

»Die Wirbelsäule ähnelt in Wirklichkeit eher einer Gliederkette als einer echten Säule«, erklärt der Experte. »Gehalten wird sie durch die Muskulatur von Bauch und Rücken. Ist sie zu schwach, kann sie die Wirbelsäule nicht richtig aufrecht halten und verspannt sich gerade in Zwangshaltungen wie bei Bildschirmarbeit, was zu den typischen Beschwerden führt.« Daher empfiehlt er, sich mehr zu bewegen. Das kann Sport sein, aber auch Bewegung im Alltag hilft - wie die Treppe statt den Aufzug zu nehmen. Wer viel vor dem Monitor sitzt, der sollte mindestens einmal pro Stunde aufstehen und sich bewegen.

Der Vortrag findet am Mittwoch um 18 Uhr im Konferenzraum im Erdgeschoss der Asklepios-Klinik Lich statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

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