Türen in andere Welten

Lich (nab). Was erst mal nach einem ungewöhnlichen Namen für eine Band klingt, das macht bei »Mala Isbuschka« durchaus Sinn. Übersetzt bedeutet der Name so viel wie kleines Holzhäuschen. Wie eben jenes aus den Russischen Märchen, in dem die alte Hexe Baba Jaga haust. Es kann sich umdrehen und die Tür entweder in die eine oder die andere Welt öffnen.
Und Türen in andere oder bisher unbekannte Welten öffnen, genau das tun die Musiker von Mala Isbuschka bei ihren Konzerten. Nicht nur gewohnt vielversprechende Klänge aus dem Orient und Okzident hatten sie am Samstagabend im Kulturzentrum ehemalige Bezalel-Synagoge dabei, sondern die Formation stand diesmal nicht alleine auf der Bühne.
Neue Gesichter auf der Bühne
Unter dem Motto »Die Welt zu Gast bei Mala Isbuschka« hat die Gruppe befreundete Musiker eingeladen, das Programm mit ihrem Können ganz wunderbar zu ergänzen.
Da zwei Musikerinnen der Stammformation gerade Nachwuchs erwarten und sich schonen, gab es viele neue Gesichter auf der Bühne. Und schon gleich zu Beginn ließen die Musiker mit ihren außergewöhnlichen Instrumenten die Besucher abtauchen in ferne Welten. Wie in einem Märchen aus 1001er Nacht mochte man sich bei dem folkloristischen Song vorkommen, der sofort reges Markttreiben und Gerüche exotischer Gewürze in die Gedanken zauberte.
Gar viele weitere interessante Klänge brachten die vielen verschiedenen Saiteninstrumente hervor, für die Markus Wach ein Fachmann ist. Er kennt sich aus, spielt er doch die Instrumente, die Namen tragen wie Oud, Rubab, Buzuq, Herati Dutar, Kamancheh, Sato, Balalaika, Koboz, Azeri Tar, Dombra, Setar, Tamburica, Kopuz oder Dothara.
Neu im Programm war etwa auch ein Lied aus Georgien. Auch in die angebliche Heimat des Grafen Dracula , Transsylvanien, ging es musikalisch mit einem landestypischen Instrument, wobei Musiker Wach verriet, das die Arbeit an den Stück sehr viel Spaß gemacht habe, da es anders ist, als es klingt.
Letztlich sorgten neben Wach und Moritz Weissinger (Perkussion, Doumbek, Daf, Riqq) auch Christina Maisner, Mustafa Kakour, Azadeh Bahrami, Hakan Tugrul und Andrii Fesenko für eine sehr gelungenen gemeinsame Premiere. Und ihre Begeisterung für die Musik hat sich nahtlos auf das Publikum übertragen.
Wer den Auftritt verpasst hat, hat womöglich die Chance, die Musiker doch noch einmal zu sehen. Ein ähnliches Konzert soll voraussichtlich am 16. September im Rahmen der Sommer-Musik-Welten in Lich stattfinden.