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Schreckensszenario souverän gemeistert

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Von: Karl-Josef Graf

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Einsatzkräfte hieven eine »verletzte Person« mit der Trage vom Balkon auf den Rettungskorb der Drehleiter. © Karl-Josef Graf

Lich (kjg). Brenzliges Szenario: Im ehemaligen Hotel »Pfaffenhof« in Eberstadt hat sich das Fett in einer Friteuse entzündet. Erste Löschversuche des Küchenpersonals mit Wasser enden in einem Fiasko. Es kommt zu einer explosionsartigen Stichflamme - die Küche steht in Flammen. So war die Ausgangslage einer Großübung der Brandschützer am »Tag der Feuerwehr« in Eberstadt.

Die örtliche Freiwillige Feuerwehr unter der Leitung von Wehrführer Dieter Vorstandslechner war als erste zur Stelle und erkundete die Lage. Neben den Eberstädtern trafen kurz darauf die Brandschützer aus Birklar und Muschenheim sowie die Drehleiter aus Lich ein.

Der »Brand« hatte neben der Küche auch das Treppenhaus erfasst. Vom Küchenpersonal galten zwei Personen als vermisst. Vier Personen im obersten Geschoss war der Weg über die verqualmte und teilweise brennende Treppe aus dem Gebäude abgeschnitten. Wegen des komplexen Schadensereignisses wurden auch die Wehren aus Münzenberg, Trais-Münzenberg, Oberhörgern und Gambach alarmiert. Die Eberstädter Einsatzkräfte begannen mit zwei Atemschutztrupps mit der Rettung der eingeschlossenen Personen aus der Küche und mit dem ersten Löschangriff. Die Besatzung der Licher Drehleiter hat diese in den Hof des ehemaligen Hotels gefahren und dort aufgebaut, sodass auch zügig mit der Rettung der Menschen vom Balkon des obersten Stockwerkes begonnen werden konnte. Eine verletzte Person musste mit der Trage von den Einsatzkräften auf den Balkon und von dort auf den Rettungskorb der Drehleiter gebracht werden.

Die Münzenberger Feuerwehren, die kurz nach den Lichern eingetroffen waren, hatten die Aufgabe, das Wasser von der Zisterne am Kleinsportplatz über eine lange Strecke an die Brandstelle heranzuführen, sodass die Brandbekämpfung erfolgen konnte. Zudem stellten sie weitere Atemschutztrupps für die Brandbekämpfung.

Die Koordination und Führung der Einsatzkräfte erfolgte durch den Eberstädter Wehrführer Dieter Vorstandslechner mithilfe des Einsatzleitwagens der Licher Kernstadtwehr. Nach einer knappen Stunde waren das Feuer gelöscht und die Aufgaben erledigt. Bei dieser Großübung ging es auch darum, die Brandbekämpfung und Men-schenrettung mit den Feuerwehren aus dem Nachbarkreis zu trainieren. Viele Zuschauer hatten sich eingefunden.

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