Neue Ideen sind gefragt

Lich (nab). Kultur fördern, vernetzen und sichtbar machen - das soll mit Hilfe des Kulturforums als neues Format gelingen. Am morgigen Samstag geht es mit der ersten Veranstaltung los. Dann treffen Akteure im Kulturbetrieb und Kulturförderer und sprechen unter anderem darüber, welche Bedarfe vorhanden sind.
Unter dem Titel »Dialog - Vernetzung - Bedarf« werden Kulturschaffende aus dem Kreis in einen offenen Austausch auch mit Politikern gehen. »Das Ziel ist, neue Ideen für die Kulturförderung zu entwickeln«, erläutert Landrätin Anita Schneider bei der gestrigen Pressekonferenz. Künftig soll dann zweimal im Jahr an wechselnden Orten und mit unterschiedlichen Schwerpunkten das Kulturforum stattfinden.
»Was stellen sich Städte und Gemeinden unter Kulturförderung vor? Was sind Themen, die weiter besprochen werden müssen und welche Bedarfe werden geäußert?«, zählte die Landrätin Fragen auf und betonte, dass es sich um einen offenen Prozess handele.
Damit das Thema Kulturförderung weiter ausgebaut wird und alles an einem Ort zusammenläuft, hat der Landkreis eine an der Kreisvolkshochschule angesiedelte halbe Stelle geschaffen, die seit September 2022 Anja Horstmann bekleidet. Die Medienhistorikerin ist Ansprechpartnerin, sie hilft auch bei Fragen wie diesen weiter: Wie komme ich an Förderung für meinen Chor? Welche Möglichkeiten gibt es, wie stelle ich einen Antrag?
»Außerdem möchten wir zeigen, welche Vielfalt wir haben«, sagte Horstmann gestern. »Die Kulturangebote im Landkreis sind vielfältig, aber manchmal ist nicht bekannt, was es drei Orte weiter gibt.«
Aufbau eines Kulturraumkatasters
Ein Kulturraumkatasters soll einen entsprechenden Überblick verschaffen. Netzwerke sollen aufgebaut und gepflegt werden. Ihr Wunsch wäre es auch, sagte Horstmann, Veranstaltungen so zu koordinieren, dass nicht zu viele parallel liefen.
»Auch wenn es jetzt schon eine Vernetzung gibt, so kann man gerade im ländlichen Raum noch mehr anschieben«, sagte Schneider. Der Kreis sei bereits in der Kulturförderung aktiv. Etwa mit dem Förderpreis »Kulturregion Landkreis Gießen«, der Förderung »Kinokultur auf dem Lande«, der Unterstützung der öffentlichen Musikschulen und des Literarischen Zentrums. »Wichtig ist aber der Austausch mit der Politik«, erläuterte Schneider. Wo fehlt es? Und was wird gebraucht, um weiterhin gute Kulturangebote auf die Beine zu stellen? Diese Fragen werden morgen beim Kulturforum eine Rolle spielen. Nach einem Hauptteil ziehen sich die Teilnehmer in kleine Gruppe zurück und schauen, welche Themen und welchen Bedarf sie haben. Am Ende werden die Ergebnisse präsentiert.
Anja Horstmann, Mitarbeiterin der Kulturförderung, ist zu erreichen unter Telefon 06 41/93 90-57 27 oder per E-Mail an anja.horstmann@ lkgi.de. Unter der E-Mail-Adresse können sich alle Kurzentschlossenen für das morgige Kulturforum (11 bis 14 Uhr) anmelden. Wer am künftigen Newsletter für Kulturschaffende interessiert ist, meldet sich dafür ebenso per E-Mail an.