Muschenheimer Original wird 80

Lich (con). Horst Haupt ist einer jener Muschenheimer, die man wohl kaum einem Einwohner vorstellen muss: Vertreten in nahezu allen Vereinen - oft auch in Vorstandspositionen -, dazu über viele Jahre in der Kommunalpolitik engagiert und auch für mehrere Jahre Ortsvorsteher (wenn auch nicht ganz freiwillig). Am Sonntag konnte der gebürtige Muschenheimer nun im Kreise seiner Familie und zahlreicher Freunde seinen 80.
Geburtstag feiern.
Am 25. Juli 1941 kam der zweite Sohn des Ehepaares Heinrich II. und Erna Haupt auf dem elterlichen Hof zur Welt. »Mein Vater war damals im Krieg in den Niederlanden - meine Mutter hatte gerade noch eine Kuh gemolken, da habe ich mich schon angekündigt. Sie haben es nicht einmal mehr geschafft, die Pferde anzuspannen, um meine Mutter nach Lich zum Arzt zu bringen«, erzählt Horst Haupt.
Schon früh musste er auf dem elterlichen Hof mithelfen. Am 25. Juli 1962 - am gleichen Tag wie seinem Geburtstag - folgte dann die Hochzeit mit seiner ebenfalls aus Muschenheim stammenden Frau Ilse (geborene Vogler). Nach und nach kamen die fünf Kinder (Iris, Ulrike, Holger, Alexander und Jens) zur Welt. Bis heute haben sich noch acht Enkel und eine Urenkelin der großen Familie angeschlossen.
1964 übernahm das Ehepaar den Bauernhof in der Hessengasse, in dem sie bis heute leben: »Wir waren damals das jüngste Paar, das hier jemals einen Bauernhof übernommen hat.«
»Wenn ich alle meine Vereinstätigkeiten zusammenzähle, komme ich auf über 200 Jahre«, meint der Jubilar im Gespräch. Horst Haupt war zudem über Jahrzehnte Jagdvorsteher und Markmeister. Zudem wurde er gleich zweimal Ortsvorsteher, obwohl er sich hierfür nie zur Wahl stellte: Als Stellvertreter musste er jedes Mal übernehmen, als seine Vorgänger plötzlich ihren Posten aufgaben. Dazu saß er für die Freien Wähler zehn Jahre in der Licher Stadtverordnetenversammlung.
Gesundheitsbedingt musste er den Großteil dieser Tätigkeiten mittlerweile beenden - jedoch hält er sich auch heute noch über die Zeitung auf dem Laufenden, was in seinem Ort und Lich so passiert: »Ich picke mir dann morgens immer die Rosinen heraus, die mich interessieren.« FOTO: CON