Knatterndes Vergnügen

Lich (nab). Liebevoll restaurierte und instand gesetzte Oldtimer von Simson, Zündapp, Hercules und Co., ausgestattet mit allerlei witzigen Accessoires wie Sonnenblumen und Koffer, einen mit Efeu und Blumen bepflanzten Blumenkasten auf dem Gepäckträger und vielem mehr - all das bot der »Oberhessen Moped Ride« am Wochenende in Muschenheim. Der Platz an der Sport- und Kulturhalle verwandelte sich von Freitag bis Sonntag in ein Mekka für Moped-Fans aus ganz Deutschland.
»Raubritter«
führen Regie
Nach der Premiere in Münzenberg vor zwei Jahren hatten die »Raubritter auf 50 ccm« diesmal zu einem Moped-Marathon in den Licher Stadtteil geladen. Rund 250 Fahrerinnen und Fahrer hatten dabei jede Menge Spaß. »Wir haben gedacht, wenn wir eine schöne Strecke finden, können wir das auch mal probieren«, sagte Boris Königshoven, der zusammen mit Marc Taube zum Kernteam der »Raubritter« gehört. Die Gruppe hatte sich 2017 als Simson-Fans zusammengetan und war das erste Mal bei einem Moped-Marathon in Sölden, Voralberg und der Schwäbischen Alb gefahren. Als »Gang«-Name (schließlich muss man auch eine Kutte tragen) lag »Raubritter auf 50 ccm« angesichts der Burg in Münzenberg auf der Hand: Dort befindet sich schließlich die Schrauberwerkstatt. Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung war die große Fahrt am Samstag. Mofas, Mopeds, Mokicks und Roller jeden Alters bis 50 ccm Hubraum waren zugelassen. Auf knapp 220 Kilometern ging es auf Nebenstraßen vom Startpunkt über die Wetterau nach Laubach, Grünberg, Ulrichstein, Feldatal und Freienseen über den Hoherodskopf nach Siechenhausen, Gedern, Dauernheim, Echzell, Münzenberg und wieder zurück nach Muschenheim. All jene, die unterwegs liegen geblieben sind, sammelte der »Besenwagen« wieder ein. Viel Lob gab es von den Teilnehmern an das Organisationsteam für den reibungslosen Ablauf.
Neben der großen Fahrt am Samstag kam auch der gesellige Teil nicht zu kurz. Während am Freitagabend auf der Bühne am Parkplatz ein Discjockey auflegte, traten am Samstagabend zur After-Race-Party »Asphalt Schwalben Rhein-Main« auf. Der VfL Muschenheim sorgte für die Bewirtung im Vereinsheim, der Förderverein des Muschenheimer für Kaffee und Kuchen. Dieser freute sich über eine Spende des Veranstalters.
Am Samstagabend gab es auch eine kleine Siegerehrung. Als Fahrerin mit der mittleren Zeit (gemessen nach dem langsamsten und dem schnellsten Fahrer) fuhr Natalia Hild von den »Hausberg Angels« ins Ziel. Die größte Moped-Gang stellten die »Wild Hogs«. Der älteste Fahrer war Helmut Bechtel (Jahrgang 1938) von den »Mückenstürmer-2-Takter«. Das originellste Kostüm zum Motto »80er Jahre« hatte Ralf Rühl von den »Kolbenfressern Celle«.
Besucher waren in Muschenheim herzlich willkommen, um dort vergnügte Stunden zu verbringen, zu fachsimpeln und die Mopeds zu bestaunen. Wer weiß - vielleicht hat der ein oder andere jetzt auch wieder Lust bekommen, sein altes Moped aus der Garage zu holen und eine Spritztour zu unternehmen. FOTO: NAB