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Junge Filmemacher thematisieren Mobbing

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Von: Nastasja Akchour-Becker

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Carlos Manuel Martos (l.) von Bildungsinitiative »Ferhat Unvar« aus Hanau mit den Teilnehmern des Filmprojekts. F.: NAB © Nastasja Akchour-Becker

Lich (nab). Nach der Premiere am Samstagmittag im Kino Traumstern haben die Jugendlichen viel Lob für »Optional optimal« bekommen. Das ist der Titel des vierminütigen Essay-Films, der anlässlich des Film- und Demokratieprojekts »spots« in Lich entstanden ist.

Es sind vor allem starke und mutige Worte, die die beiden Protagonisten des Kurzfilms finden. Eingeengt zwischen zwei Häuserfronten in einer engen Gasse spricht Mohamad Sarmini aus Lich ganz offen darüber, wie er in der Schule gemobbt wurde. Die Enge der Gasse symbolisiert den gesellschaftlichen Druck, dem sich die Teenager ausgesetzt sehen.

Stine Löbrich aus Gambach trägt kurze Haare. »Ich trage kurze Haare nicht, weil sie mir gefallen. Es ist ein Statement, eine Aktion, die überlegt sein muss«, hört man ihre Stimme aus dem Off. »Dass mir meine Haare kurz besser gefallen als lang, wird überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Es wird davon ausgegangen, dass ich es lieber wieder rückgängig machen würde.«

Der Film, an dem neben den beiden Protagonisten auch Juliette Antonia Sekov beteiligt war, ist Teil des Film- und Demokratieprojekts »spots« in Kooperation mit der Deutschen Filmakademie. Als Projektkoordinatorin vor Ort hat Anika Wagner die Leitung übernommen, die Workshopleitung hatten Abhinav Sahwney und Tatjana Moutchnik inne. Weitere Workshopteilnehmer waren Aschlee Skolant, Lina Filomena Rabenau, Lev Kulpinov und Sofia Kortovencova. Außerdem kooperierten dabei das Kino Traumstern, die Gesamtschule Hungen, das Jugendzentrum in Lich und die Evangelische Stiftung Arnsburg.

Entstanden ist »Optional optimal« in den vergangenen Wochen in Lich - unter anderem ist auch der Bürgerpark Schauplatz der Handlung. »Jeder hat seine Stärke und sie haben sich super ergänzt«, lobt Wagner die Teilnehmer. Wahrscheinlich werde der Film, bei dem Schauspielerin Nina Kronjäger einen Besuch in Lich abstattete, ins Vorprogramm des Kinos aufgenommen. Vor der Premiere waren die rassistisch motivierten Anschläge in Hanau vom 19. Februar 2020 Thema. Marcin Wierzchowski zeigte seinen Dokumentarfilm »Hanau - eine Nacht und ihre Folgen. Carlos Manuel Martos sprach über die Bildungsinitiative »Ferhat Unvar«, die nach den Attentaten in Gedenken an eines der Opfer gegründet wurde. Zum Abschluss spielte die Schulband der Gesamtschule Hungen im Biergarten am Kino.

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