Hessens höchste Auszeichnung für Solms
Lich/Wiesbaden (dpa/pm). Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat am Sonntagmittag in Wiesbaden die höchste Auszeichnung des Landes verliehen: Hermann Otto Solms aus Lich gehört zu den vier Persönlichkeiten, die auf Schloss Biebrich mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille ausgezeichnet wurden. Neben dem ehemaligen Bundestagsvizepräsidenten wurden auch der ehemalige Bundesverfassungsrichter Herbert Landau, die frühere Oberbürgermeisterin von Rüsselsheim, Ottilia Geschka und die Krankenschwester Zeynep Kallmayer aus Frankfurt geehrt.
Solms bekam die Leuschner-Medaille für sein politisches Lebenswerk verliehen. »Er hat sich über 50 Jahre unermüdlich für unser Gemeinwesen engagiert«, sagte Bouffier. Seit 1971 ist Solms Mitglied der FDP, etliche Jahre war er Bundesschatzmeister seiner Partei. Seit September 2020 ist er FDP-Ehrenvorsitzender. Zudem gehörte Solms über mehrere Jahrzehnte dem Bundestag an und war von 1998 bis 2013 Bundestags-Vizepräsident. Bei der Wahl Ende September kandidierte der 81-Jährige nicht mehr.
Anerkennung geht über Parteigrenzen
»Hermann Otto Solms ist ein hochgeschätzter Politiker. Er hat sich mit großem Geschick und Weitsicht für seine Heimat Hessen auf Bundesebene und in der Kommunalpolitik eingesetzt. Es ist mir eine Freude, ihn für sein politisches Wirken und sein hohes Engagement in den vergangenen Jahrzehnten mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille auszuzeichnen«, sagte Bouffier.
FDP-Landesvorsitzende Bettina Stark-Watzinger gratulierte Solms und erinnerte an die Verdienste des Mittelhessen: Solms sei ein würdiger Träger dieser Medaille, habe er sich doch im Geiste Leuschners um die Freiheit und die demokratische Gesellschaft in außerordentlich hohem Maße verdient gemacht, und: »Er ist ein über die Parteigrenzen hinweg anerkannter Demokrat und feiner Staatsmann.«
Wilhelm Leuschner (1890 - 1944) war einer der wichtigsten hessischen Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime. Die nach ihm benannte Medaille wurde erstmals 1965 verliehen.