Gelbes Band am Stamm heißt »pflück mich«
Lich (pm). So schön Spätsommer und Herbst auch sein können, so traurig sind manche Bilder, die sich dann etwa auf den Streuobstwiesen auftun. Während einerseits im Supermarkt Äpfel aus Neuseeland oder Chile auf den Kauf warten, verfaulen regionale Äpfel, Birnen oder Zwetschgen. Diese Gemengelage hatte schon vor zwei Jahren Bürgermeister Julien Neubert auf eine Idee gebracht, die seinerzeit schon in anderen Bundesländern erfolgreich praktiziert wurde:
Gelbe Bänder an Obstbäumen signalisieren, dass hier Früchte von jedermann geerntet werden können. Mittlerweile wird das auch in anderen Kreis-Kommunen so praktiziert, etwa in Buseck und Fernwald.
Die Aktion »Gelbes Band am Stamm - pflück mich« gibt es auch 2022. Sie zielt vor allem auf Obstbäume auf Streuobstwiesen, Flurbereinigungsflächen oder an Straßen, deren Eigentümer nicht selbst ernten und verwerten können. Die Ernte erfolgt auf eigene Verantwortung und ist nur für die private, nicht aber für die kommerzielle Verwertung gedacht. Natürlich erfolgt das Betreten von Grundstücken generell auf eigene Gefahr desjenigen, der Obst an einem gekennzeichneten Baum ernten möchte. Dass hierbei Gras niedergetreten wird, welches anschließend nicht reibungslos gemäht werden kann, sollte vor der Freigabe mit dem gelben Band bedacht werden.
Die benötigten gelben Markierungsbänder aus reißfestem Papier, die nach ein bis zwei Jahren verwittern, werden in Lich von der Stadt zur Verfügung gestellt und können im Bürgerbüro abgeholt werden. Obst-Interessenten können sich im Bürgerbüro über den Standort der zur Aberntung gemeldeten Bäume informieren. Die Stadt selbst hat einen Großteil ihrer Obstbäume an die örtlichen Naturschutz- bzw. Obst- und Gartenbauvereine verpachtet. Diese stellen die Bäume überwiegend ihren Mitgliedern zur Verfügung (www.lich.de).