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Gefüllter Spendentopf

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Von: Franz Ewert

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Der Wunsch, anderen zu helfen, liegt auch in eigener Betroffenheit begründet. Und Heinrich Ranft aus Geilshausen, inzwischen 71 Jahre alt, hat nicht nur Ideen, sondern auch den Elan, sie in die Tat umzusetzen. Jetzt hatte er wieder ein Treffen von Chauffeuren organisiert und dabei Spenden für wohltätige Zwecke gesammelt.

Der Wunsch, anderen zu helfen, liegt auch in eigener Betroffenheit begründet. Und Heinrich Ranft aus Geilshausen, inzwischen 71 Jahre alt, hat nicht nur Ideen, sondern auch den Elan, sie in die Tat umzusetzen. Jetzt hatte er wieder ein Treffen von Chauffeuren organisiert und dabei Spenden für wohltätige Zwecke gesammelt.

Ranft macht auch schon mal mit nicht ganz alltäglichen Mitteln auf sein Anliegen aufmerksam. Zum Beispiel – und das ist nur eines von vielen – mit einem öffentlichkeitswirksamen Tandem-Fallschirmabsprung mit dem ehemaligen Reck-Weltmeister und heutigen Bundestagsabgeordneten Eberhard Gienger anlässlich seines 70. Geburtstages.

Drei Jahrzehnte stand Heinrich Ranft bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand als Cheffahrer in Diensten des Landkreises Gießen. Er chauffierte dabei von Robert Bouffier über den erst kürzlich verstorbenen Gerhard Keil, Rüdiger Veit, Willi Marx und zuletzt auch noch Anita Schneider führende Kreispolitiker sicher von A nach B und wieder zurück. Und in dieser Zeit hat er hessenweit und darüber hinaus Fahrerkollegen aus Städten, Kreisen, Land, Bund in großer Zahl kennengelernt.

Für krebskranke Kinder

Diesen großen beruflichen Bekanntenkreis wollte sich Ranft zugunsten einer guten Sache zunutze machen. Die Idee eines »Fahrertreffens« war geboren. Zu dessen sechster Ausgabe waren die Kollegen nun in Langsdorf zusammengekommen, genauer: in Stephan Gütlichs »Kochwerk« an der Ortsdurchfahrt. Das sollte und soll bis heute der Pflege der Geselligkeit und des kollegialen Zusammenhaltes von den Chauffeuren dienen, die sich noch im aktiven Dienst befinden oder bereits im Rentnerstand – und deren Zahl nimmt zu. Hauptzweck allerdings ist das Bemühen, möglichst viele Spenden zu sammeln, um damit krebskranken Kindern zu helfen. Empfänger der Spendengelder, die Ranft mit dem Fahrertreffen und auf mannigfache andere Weise »zusammentrommelt«, sind Jahr für Jahr die in Wiesbaden ansässige Stiftung »Bärenherz« sowie das Familienzentrum Gießen in der Friedrichstraße.

Schirmherren der ersten fünf Ranft’schen Fahrertreffen waren Willi Marx, Manfred Görich, Karl Starzacher, Lars Witteck und Heinz-Peter Haumann, allesamt Regionalpolitiker aus der ersten Reihe, die die Schirmherrschaft nach ihrem Ausscheiden aus den jeweiligen politischen Ämtern übernommen haben. Beim sechsten Treffen jetzt verzichtete Ranft aus verschiedenen Gründen – unter anderem aus Neutralitätserwägungen wegen der bevorstehenden Landtagswahl – auf einen Schirmherrn. Dafür waren mit Karl Starzacher (SPD) und Heinz-Peter Haumann (CDU) zwei »Ehemalige« der Einladung in das ländlich-urige Ambiente des »Kochwerks« gefolgt.

Auch war, wohl der heißen Witterung geschuldet, der Kreis der Teilnehmer mit insgesamt drei Dutzend in diesem Jahr etwas kleiner. Zudem musste die Runde mit Manfred Apel und Manfred Becker des Todes zweier Kollegen der ersten Stunde gedenken. Sich der Vergänglichkeit – auch der eigenen Person – stets bewusst zu sein, sollte laut Ranft immer Teil der Erinnerungskultur sein, auch bei den Fahrertreffen.

Sänger stiften Honorar

Das Fahrertreffen begann mit einem Ständchen des Gesangvereins Concordia Langsdorf, der zur Einstimmung auf den Tag und zur Freude der Anwesenden drei Lieder vortrug. Und zugleich das Honorar für seinen Auftritt dem Spendentopf des Fahrertreffens übereignete. Die Spende an die Stiftung »Bärenherz« sowie an das Gießener Familienzentrum wird im Herbst übergeben, wenn Heinrich Ranft alle zugesagten Spenden eingesammelt hat.

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