Für Frieden und Versöhnung

Lich (rge). Die Verpflichtung zu Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit erneuerte Kreistagsvorsitzender Claus Spandau am Sonntag anlässlich der zentralen Gedenkveranstaltung des Kreisverbandes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und des Landkreises Gießen. Er erinnerte auf der Kriegsgräberstätte in Kloster Arnsburg an die Millionen Opfer unter Soldaten und Zivilisten im Zweiten Weltkrieg und in Zeiten der Gewaltherrschaft.
Mahnung zu Wachsamkeit
80 Jahre nach dem Überfall auf die Sowjetunion, der Besetzung Jugoslawiens und Griechenlands sowie der Kriegserklärung des Deutschen Reiches an die Vereinigten Staaten von Amerika erinnerte Spandau eindringlich: »Diese Ereignisse im Jahr 1941 führte den bereits geführten Vernichtungskrieg in eine neue noch grausamere Dimension.« Spandau mahnte, aus der Vergangenheit Schlüsse auf die Gegenwart zu ziehen. Der Versöhnungsprozess müsse weitergehen. Es gelte zudem, die Menschen vor Gewalt und Terror zu schützen.
Zum Einklang der Gedenkveranstaltung intonierte der Posaunenchor Lich Schuberts »Andante«, bevor Schülerinnen und Schüler der Dietrich Bonhoeffer-Schule auf den Volkstrauertag mit Hubert Jansens Gedicht »Wir stehen hier « einstimmten. Der Chor »Laudate« des Evangelischen Dekanats Hungen umrahmte das Gedenken unter anderem mit »Ich seh’ empor zu den Bergen« und »Sammelst meine Tränen«. Dazwischen hatte Gemeindepfarrer Matthias Bubel (Dorf-Güll/Holzheim) in seiner Predigt an den Sinn des Volkstrauertags erinnert. Alle seien in der Geschichte verbunden und hätten die Aufgabe, wachsam zu sein, damit so etwas nie wieder passiert. »Wir brauchen den Frieden. Wir bitten um Frieden in Gottes Namen.«
Im Totengedenken rief der Landesvorsitzende des Volksbundes, Karl Starzacher noch einmal die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft in Erinnerung, von denen einige ihre letzte Ruhe in der Arnsburger Kriegsgräberstätte gefunden haben. Gemeinsam legten dann Starzacher, Spandau, der Licher Bürgermeister Dr. Julien Neubert und Stadtverordnetenvorsteher Michael Piek sowie Soldaten des Kreisverbindungskommandos Gießen und Reservisten der Bundeswehr Kränze zur Erinnerung nieder. Als einen letzten Gruß spielte der Posaunenchor »Der gute Kamerad«, bevor die würdige Gedenkfeier mit dem Segenswunsch »Möge die Straße« ausklang.