Freundeskreis Arnsburg will vorerst weitermachen

Lich (pm). Der Freundeskreis Kloster Arnsburg würdigt das Ehrenamt der letzten 62 Jahre und beschließt die Einrichtung einer Arbeitsgruppe um die Weiterentwicklung des Vereins zu erörtern. Seit mehr als 60 Jahren hat sich der Freundeskreis um den Erhalt der mittelalterlichen Klosteranlagen gekümmert. Damit ist zum Jahresende Schluss. Eigentümer Karl Georg Graf zu Solms-Laubach hat den Mietvertrag gekündigt.
Diese Kündigung stand deshalb auch im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Freundeskreises Kloster Arnsburg. Der Graf hatte im Februar dem Freundeskreis mitgeteilt, dass er an der Weiterführung des Vertrages kein Interesse habe. Es sehe sich gut aufgestellt, den Erhalt der mittelalterlichen Klosteranlage selbst mit seinem Unternehmen zu gewährleisten.
Er bedankte sich zudem bei den Mitgliedern und Ehrenamtlichen für 62 Jahre Arbeit zum Erhalt des mittelalterlichen Klosters. Der Freundeskreis hatte nicht nur Fördergelder beantragt, wie zuletzt für den ersten Bauabschnitt der Dachsanierung Dormitorium, sondern auch Eigenmittel mit in den Erhalt der mittelalterlichen Klosteranlage investiert. Millionenbeträge wurden in den letzten sechs Jahrzehnten organisiert und verbaut.
Zuvor hatte es einen Vorschlag des Grafen Solms Laubach gegeben, den Pachtvertrag nur noch für jeweils ein Jahr abzuschließen. Ein solcher Pachtvertrag hätte den Freundeskreis jedoch nicht mehr in die Lage versetzt, Fördermittel zu beantragen und die jeweiligen Baumaßnahmen durchzuführen, da sich der Zeitraum von der Planung über die Mittelbeantragung und -bewilligung bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten oder der Baumaßnahme in der Regel bis zu zwei oder drei Jahren hinziehen kann.
Mit dem Wegfall der Aufgabe für Erhalt und Sanierung des mittelalterlichen Klosters zu sorgen, stand der Freundeskreis nun vor der Entscheidung, ob man den Verein auflöse oder gemäß Satzung weiterführe. Der Satzungszweck geht über den Erhalt der mittelalterlichen Klosteranlage hinaus und lässt auch andere Tätigkeiten des Denkmalschutzes zu.
Die Vorsitzende Anita Schneider stellte einen Antrag zur Abstimmung, der vorsieht, eine Arbeitsgruppe zu diesen Fragen einzurichten. Neben dem Vorstand können an dieser Arbeitsgruppe alle interessierten Mitglieder mitarbeiten. Dieser Antrag wurde einvernehmlich angenommen.
Landrätin dankt Ehrenamtlichen
Ein weiterer Tagesordnungspunkt waren die Ehrungen. Schneider bedankte sich bei den vielen Ehrenamtlichen in der Vorstandsarbeit der letzten 62 Jahre. Stellvertretend nannte sie Landrat a.D. Ernst Klingelhöfer, der über 28 Jahre mit Herz und Leidenschaft den Verein als Vorsitzender prägte. Sie nannte Karl-Georg Opper, der den Verein durch eine Vielzahl von Aktivitäten unterstützte, so bei Einrichtung eines Archivs zusammen mit Gerhard Steinl. Den ehemaligen Bürgermeister von Kloster Arnsburg Karl Lang (†), dessen Wirken unschätzbar für den Verein war, Schatzmeister Georg Müller, der über 20 Jahre diese Tätigkeit ausfüllte, Dr. Johannes Peter Rupp und dessen Vorgänger Friedrich Damrath, die über Jahre gut besuchte Studienfahrten anboten, Marion Knorr, die seit 22 Jahren die Geschäftsstelle ehrenamtlich führt - sie ist Garant für das Gelingen der täglichen Arbeit, die rund um die Vereinsarbeit anfiel - sowie die Eheleute Dr. Ulrike und Dr. Wolfram Kändler, die die Erstellung und Pflege der Homepage übernommen haben.
Zudem überreichte die Vorsitzende Bernd Siegfried Birkenstock als langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden des Freundeskreises den Ehrenbrief des Landes Hessen. Als stellvertretender Vorsitzende hat er sich insbesondere 14 Jahre um das operative Geschäft bei den Sanierungsarbeiten gekümmert. Er war Ansprechpartner auf den Baustellen. Aufgrund seiner großzügigen Spenden konnte beispielsweise auch das Drehkreuz angeschafft werden. Der beachtliche Erlös durch das Drehkreuz war ein Teil des Eigenbetrages des Freundeskreises, um die Bedingungen der Förderungen zum Erhalt des mittelalterlichen Klosters zu erfüllen.
»Dieses besondere Kulturgut, Kloster Arnsburg, wurde in einem sehr erbärmlichen Zustand übernommen und konnte mit und durch den Freundeskreis Kloster Arnsburg wieder zum Leuchten gebracht werden«, heißt es in der Mitteilung des Freundeskreies.