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Frauen und Vögel - eine Symbiose

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Von: Nastasja Akchour-Becker

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Bilder von Ulla Westerweller sind noch bis Sonntag im Dormitorium im Kloster Arnsburg zu sehen. © Nastasja Akchour-Becker

Lich (nab). Frauen und Vögel sind die Motive, die Ulla Westerweller am meisten interessieren. Oder auch eine Symbiose von ihnen. Bis Sonntag (1. Mai) kann man ihre Werke noch im Dormitorium im Kloster Arnsburg sehen.

Dort erwarten den Besucher nicht nur Werke aus Westerwellers Anfangszeit, sondern auch Malereien, die sie noch nie gezeigt hat. Westerweller probiert gerne aus und lässt sich im künstlerischen Prozess treiben, deshalb kann man auch eine Bandbreite verschiedener Techniken bestaunen wie etwa Pinsel und Chinatusche, Zeichnungen mit Pastellfarben und Buntstiften, Acryl auf Leinwand, Collagen mit Transparentpapier bis hin zu liebevoll arrangierten Objekten, die sie aus Draht geflochten hat.

Auch wenn sie sich im vergangenen Jahr in einer Ausstellung dem Thema Inseln gewidmet hat und sich jetzt mehr mit floralen Stillleben befasst, so sind es doch Vögel und Frauen, die ihr Interesse als Motiv besonders wecken. »Vögel kann man nicht dressieren wie einen Hund«, sagt Westerweller, die in Wölfersheim lebt, »sie sind frei, fliegen und können vieles, was wir nicht können.«

Eindrucksvoll setzt dies etwa ihr Bild »Vogelgeheimnis« um. Es scheint, als ob der Vogel einer Frau etwas ins Ohr flüstert. »Der Vogel erzählt von der Welt und gibt Geheimnisse wieder«, kommentiert Westerweller beim Rundgang durch die Ausstellung. »Gleichzeitig muss man aber auch still sein und zuhören, was der Vogel zu sagen hat.«

Westerweller hat unter anderem in Frankreich Kunst studiert - auch aus dieser Zeit finden sich Werke in ihrer Ausstellung, ebenso Zeichnungen aus Venedig oder dem Park in Bad Salzhausen - denn besonders gerne malt sie in Serien. Besondere Aufmerksamkeit kann man aber dem immer wiederkehrenden Motiv von Leda und dem Schwan schenken oder den Köpfen, die sie aus einer Linie gemalt hat.

Westerweller macht sehr viel spontan, schätzt das rhythmische Arbeiten beim Malen, ganz wie beim Tanzen, einer anderen Leidenschaft von ihr.

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