Ein Kleinod für Bettenhausen

Lich (moj). »Hier ist ein Schmuckstück entstanden«: Das stellten am Sonntag rundum alle Besucher und Redner anlässlich der feierlichen Einweihung der umfangreich renovierten Bettenhäuser Kirche fest. Mit einem fast zweistündigen Festgottesdienst im Rahmen der 1250-Jahr-Feier (die GAZ berichtete) wurde das Gotteshaus wieder an die Kirchengemeinde übergeben.
Seit über einem Jahr hatte hier kein Gottesdienst mehr stattgefunden.
Farbenprächtiger Innenraum
Eingeleitet vom Orgelvorspiel der Organistin Jennifer Roth begrüßte Kirchenvorstandsvorsitzende Martina Krampl die zahlreichen Besucher und Ehrengäste. Es folgte das »Ubi caritas« vom Chor Be8lich, dirigiert von Chorleiter Wolfgang Wels. Die gesamte Moderation oblag dem Kirchenvorstand. Luisa Hoffmann und Astrid Pfarschner trugen ein »Dornröschen«-Kirchenmärchen vor, das - in Reimen an das Grimm’sche Märchen angelehnt - den Umbau der Kirche thematisierte.
Nach dem gemeinsamen Lied »Komm’, bau ein Haus« folgte ein Zwiegespräch von Matthias Noethe (als adliger Grundherr) und Luisa Hoffmann, die in humoriger Form ebenfalls einen historischen Rückblick vortrugen. Nach einer Dialogpredigt des Kirchenvorstands folgte das Lied »You raise me up«, gesungen von Be8lich, begleitet von Sophie Müller (Querflöte) und Wolfgang Wels (Klavier).
Pfarrer Hans Peter Gieß freute sich über ein gut besetztes Gotteshaus und den Abschluss der umfassenden Renovierungen. Architektin Stefanie Muskau gab einen Rückblick auf die Arbeiten am Gotteshaus. Nachdem das Dach von Turm und Kirchenschiff repariert war, folgte der Innenbereich. Die Heizung und die gesamte Elektronik sowie die Beleuchtung wurden erneuert, der Fußboden mit Sandsteinplatten versehen. Auch die Außenanlagen waren dringend zu renovieren. Bei den Arbeiten im Innenraum zeigte man sich überrascht, welche alten Malereien und Originalfarben zutage traten. Nun hat die Kirche ihr farbenprächtiges Erscheinungsbild aus dem Einweihungsjahr 1748 wieder.
Nach dem »The blessing of Aaron« von Be8lich, begleitet vom Trompetenspiel durch Stadtrat Michael Pieck und Hans Peter Gieß, stellte Dr. Michael Knoll (Dekanat Gießener Land) in einem Grußwort fest: »Hier ist ein Kleinod entstanden.« Stadtverordnetenvorsteher Burkhard Neumann freute sich, dass große Leistungen auch in einem kleinen Stadtteil möglich gemacht werden. Er gratulierte allen Bettenhäusern »zu einem tollen Schmuckkästchen«. Der Kirchenvorstand dankte zum Abschluss des Gottesdienstes allen, die das große Projekt in jeglicher Form unterstützten und ihm auch zukünftig verbunden bleiben.
Am Nachmittag fand ein Klavierkonzert mit Wolfgang Wels unter Mitwirkung des Männerchores und des gemischten Chores der Eintracht Bettenhausen im renovierten Gotteshaus statt.