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Die Spende für das Ahrtal

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Von: Patrick Dehnhardt

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Der Krieg in der Ukraine und die anhaltende Covid-19-Pandemie haben die Flutkatastrophe im Ahrtal schon lange aus dem Mittelpunkt der Nachrichtenwelt vertrieben. Doch noch immer liegen die von der Flutwelle im vergangenen Sommer getroffenen Orte in Trümmern. An ein normales Leben ist für viele Menschen dort noch immer nicht zu denken. Dies mussten auch die »Freunde des Krippenwegs« aus Ober-Bessingen feststellen, die nun eine Spende von 5000 Euro vor Ort übergaben.

Während derzeit der Osterweg in Ober-Bessingen geöffnet hat, hatten die Ehrenamtlichen im Winter beim Krippenweg für Spenden zugunsten der Opfer der Flutkatastrophe gebeten. Aufgrund der hohen Pandemiezahlen konnte die Spendenübergabe erst jetzt erfolgen. Dabei besuchte eine Delegation aus dem Dorf an der Wetter die Menschen vor Ort. Mit dem Feuerwehrbus ging es ins Ahrtal zu vier Familien in Bad Neuenahr und Mayschoß. »Hessen hilft« hatte den Kontakt vermittelt.

»Es ist schlimm«, berichtet die Gruppensprecherin Karin Römer nach der Rückkehr. So trafen sie einen Mann, der bis zur Flut eine Autolackiererei betrieb und ein Haus sein Eigen nennen konnte. Die Flut riss beides fort, nun lebt er von Hartz IV.

Eine andere Familie schilderte, wie sie mit ihrem vier Monate alten Baby per Rettungshubschrauber evakuiert wurden. Vielen Menschen sei ihr ganzer Besitz davongespült worden, zudem mussten Angehörige und Freunde betrauert werden, die die Katastrophe nicht überlebten. Einige Menschen hätten danach keine Zukunft mehr gesehen und Suizid begangen. Hinzukomme weiterhin das Ringen um Entschädigungen mit den Versicherungen und Unterstützung durch den Staat.

Die »Freunde des Krippenwegs« freuten sich, dass sie mit der Spende zumindest einigen Betroffenen ein wenig weiterhelfen konnten. pad/FOTO: BF

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