Brustkrebs häufigste Krebsdiagnose bei Frauen
Lich/Gießen (pm). Die Zahlen sind nach wie vor erschreckend hoch. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts Berlin erkranken in Deutschland etwa 69 700 Frauen jährlich neu an Brustkrebs. Es ist die häufigste Krebsart bei Frauen und auch die häufigste Todesursache bei Frauen zwischen 39 und 58 Jahren.
Dr. med. Samer El-Safadi, leitender Oberarzt in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Asklepios-Klinik in Lich, hat nun den international begangenen Brustkrebsmonat Oktober zum Anlass genommen, um über das Thema zu informieren.
»Entscheidend ist eine möglichst frühzeitige Entdeckung von Veränderungen in der Brust«, sagt der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. Zurzeit besteht die Früherkennungsuntersuchung der Brust ab dem 30. Lebensjahr in einer jährlichen ärztlichen Tastuntersuchung und Anleitung der Frau zur Selbstuntersuchung. Darüber hinaus allen gesunden, beschwerdefreien Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine Mammographie angeboten.
»Empfehlenswert ist eine Selbstuntersuchung der Brust einmal pro Monat in der ersten Zyklusphase«, sagt El-Safadi. Nach wie vor entdecken circa 70 Prozent der Frauen ihren Brustkrebsknoten selbst und suchen im Anschluss zur Abklärung eine gynäkologische Praxis auf.
Die Ursachen sind bei fünf Prozent der Brustkrebsfälle Veränderungen im Genmaterial, also ein erblich bedingter Brustkrebs. Bei den anderen 95 Prozent handelt es sich um einen sporadisch entstandenen Brustkrebs.
Die Therapie von Brustkrebs stützt sich laut El-Safadi auf drei Säulen: Die Operation, die Bestrahlung und die Behandlung mit Medikamenten, zum Beispiel Chemotherapie, Hormontherapie und auch die Therapie mit Antikörpern.
»Die Operation ist dabei die zentrale Säule der Therapie und meist der erste Therapieschritt nach der Diagnose Brustkrebs«, sagt El-Safadi, der in der Licher Klinik auch die Brustkrebssprechstunde leitet. Beim Erhalt der Brust, wie heute in den meisten Fällen möglich, folgt in der Regel die Strahlentherapie, ergänzt oft von einer medikamentösen Therapie, entweder kurzzeitig als Chemotherapie oder zusätzlich als Langzeittherapie mit Antihormonen.
Zunehmend werden die verschiedenen Therapieformen aber auf die Situation jeder einzelnen Patientin angepasst, sodass die Standardabfolge der Therapiemaßnahmen heute in Bewegung gekommen ist.
In der Licher Klinik werden alle gut- und bösartigen Veränderungen der Brust bei Frauen behandelt. In einem fachübergreifenden Netzwerk arbeiten Spezialisten verschiedenster Disziplinen zusammen.
Tipps und Anweisungen zur Selbstuntersuchung finden Interessierte in einem Kurzvideo auf dem Instagram-Account der Klinik unter @humansofasklepios.