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Pfingstgottesdienst unter freiem Himmel: In der Klosterruine versanmmeln sich Hunderte Gläubige aus dem Dekanat Gießener Land. FOTO: NAL

Brücken bauen in Arnsburg

Lich (nal). »Wie sehr wünschen wir uns Brücken? Sprachbrücken, Brücken mit denen tiefe Gräben überwunden werden. Wie gerne würden wir Brücken einreißen, wenn auf der anderen Seite ein Aggressor steht?« Das fragte Dekanin Barbara Lang (Lich) in ihrer Begrüßung zum Pfingstgottesdienst des evangelischen Dekanats Gießener Land. Die Veranstaltung am Pfingstmontag mit ukrainischen Gästen in der Klosterruine Arnsburg stand unter dem Motto »Brücken«.

Dieses hatte sich nach den Worten von Lang schnell herauskristallisiert, als es um die Vorbereitung des Gottesdienstes ging.

Abschied von Sigrid Fink

Gemeinsam mit Lang zeichneten Pfarrer Matthias Bubel (Holzheim/Dorf-Güll), Dekanatskantorin Beatrix Pauli mit Musikerinnen und Musikern aus der Ukraine für die Organisation verantwortlich. Doch nicht nur mit Sprache wurden Brücken gebaut: Für den praktischen Brückenbau zeichnete Mathematikum-Gründer Prof. Albrecht Beutelspacher verantwortlich, Die Leonardo-Brücke wurde von Dekanatssekretärin Sigrid Fink aufgebaut. Fink und ihr Mitstreiter zeigten zu den erläuternden Worten Beutelspachers, wie aus wenigen Teilen die nach Leonardo da Vinci benannte Bogenkonstruktion errichtet werden kann. Allen Besucher des Gottesdienstes wurden kleine Holzbrücken mit dem Symbol der Friedenstaube mit auf den Heimweg gegeben.

»In der Pfingstgeschichte ist die gemeinsame Sprache Brücke zwischen den Menschen. Wo die gemeinsame Sprache fehlt, sind Dolmetscher die Brückenbauer. Deshalb werden auch englische, französische, spanische und ukrainische Stimmen zu Wort kommen«, hatte Lang im Vorfeld zum Pfingstgottesdienst angekündigt. Impulse zur Predigt kamen von den beiden Pfarrern, Ivan Bogdanov (Ukraine/Lich) sowie von Lara Schneider und Paula Hansen (beide Lollar). Lang führte in ihrer Predigt aus, die Bezeichnung des Brückenbauers gebe es in der Bibel nicht. Unzweifelhaft sei Jesus der bedeutendste aller Brückenbauer: »Er zeigt, wie Gräben überwunden und Brücken gebaut werden.«

Sigrid Fink wurde im weiteren Verlauf des Gottesdienstes nach 27 Jahren als Dekanatssekretärin durch ihre langjährigen »Chefs«, den stellvertretenden Dekan Hans Theo Daum und Dekan i. R. Rolf Klingmann verabschiedet. Die Kollekte war für die Diakonie- Katastrophenhilfe bestimmt.

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