BI weist auf explodierende Baukosten hin
Lich (pm). Mitglieder der Bürgerinitiative »Straßenbeitragsfreies Lich« haben die Sitzungen des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Stadtentwicklung sowie des Haupt- und Finanzausschusses aufmerksam verfolgt. »In keiner der beiden Sitzungen wurde erwähnt, welche Kosten auf die Anlieger zukommen könnten«, kritisieren Anke Witzenberger und Marcel Bendig namens der BI in einer Pressemitteilung.
Bei der ersten Info-Veranstaltung im September 2017 habe der Anliegeranteil bei rund 4,50 bis 5 Euro je Quadratmeter gelegen. Bei der zweiten Infoveranstaltung seien bereits 8,50 Euro genannt worden. Und nun habe Bürgermeister Dr. Neubert im Bauausschuss von einer Preissteigerung von 100 Prozent im letzten Jahr gesprochen. Die BI geht von Anliegerkosten von 6000 bis weit über 10 000 Euro aus. Von der Möglichkeit, die Kosten auf 20 Jahre zu stunden, würden definitiv ein Drittel der betroffenen Anlieger Gebrauch machen. »Weitere Anfragen nach Finanzierungsanträgen liegen vor«, heißt es in der Pressemitteilung. In Anbetracht des hohen Verwaltungsaufwands stelle sich die Frage, was letztendlich noch für die Stadt Lich übrig bleibe.
Die BI weist darauf hin, dass auch Grundstückseigentümer von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen seien. Zudem stellten die Straßenausbaubeiträge für die älteren Bürger eine erhebliche Hürde dar, deren teils kleine Renten gerade einmal so zum Leben reichten.
Die BI erinnert an ihre zahlreichen Aktivitäten seit 2019. Ein Viertel der Interessierten, die sich zu der letztlich wegen der Pandemie abgesagten Bürgerversammlung angemeldet hätten, seien aus Birklar gewesen. Diese Verhältnis zeige, dass nicht alle Bürger der Stadt Lich von der Problematik gleichermaßen betroffen seien. In einem letzten Gespräch mit Bürgermeister Dr. Neubert habe man auf gute Konzepte in anderen Kommunen hingewiesen. Am kommenden Mittwoch werde die Bürgerinitiative gespannt verfolgen, wie die Stadtverordneten über dieses brisante Thema beraten.