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Alarmierung nach Plan

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Von: Rose-Rita Schäfer

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Lich (rrs). Ein bisschen Frust musste sich bei Nieder-Bessingens neuem stellvertretenden Wehrführer Jörg Keil angestaut haben. Auf der Jahreshauptversammlung der örtlichen Einsatzabteilung hinterfragte er, warum bei Einsätzen in der Nähe Nieder-Bessingens andere Feuerwehren alarmiert wurden.

Stadtbrandinspektor Marco Römer gab die Antwort mit mehreren Beispielen. Bei einer Einsatzstelle waren Langsdorf und Bettenhäusen näher am Einsatzort, bei einem anderen Fall sah der Alarmplan die für Nieder-Bessingen ungünstige Konstellation vor. Beim Großbrand in Arnsburg zuletzt wurden weitere Feuerwehren aufgrund bestimmter benötigter Ausrüstung nachalarmiert. Keil sagte: »Man übt und übt und wird dann nicht alarmiert, das ist ärgerlich und schadet der Motivation.« In weiteren Gesprächen soll das Thema geklärt werden.

Zuvor hatte der ehemalige stellvertretende Wehrführer Markus Kerscher - er wurde später zum Wehrführer gewählt - Bilanz gezogen. 22 Aktive, davon acht Frauen, sind in der Einsatzabteilung. Alle sechs Einsätze waren Hilfeleistungen, darunter ein Hochwassereinsatz und zwei Verkehrsunfälle. Drei Fortbildungen wurden besucht.

»2021 war ein schweres Jahr, unsere Wettkampftruppen haben sich bloß 10, 12 Mal getroffen. Trotzdem rangierten sie beim Wettkampf in Koblenz im vorderen Bereich und waren auch beim Silberlauf in Elsass/Lothringen erfolgreich«, bilanzierte Kerscher. Trainer Thorsten Vekenz hat sich nach über 16 Jahren im Oktober 2021 zurückgezogen und das Amt dem Dreiergespann Sebastian Grün, Markus Pompalla und Michael Pein übergeben.

Neuer Wehrführer

Mit 14 Mitgliedern bei einem Altersdurchschnitt von 13 Jahren, darunter fünf Mädchen, ist die Jugendfeuerwehr sehr beliebt. Erst ab Mai lief der normale Übungsbetrieb wieder an, absolviert wurden 18 Übungen, darunter Unfallverhütung, Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung, Fahrzeugkunde und Einsatzübungen. Das 50-jährige Bestehen wurde mit einer Abschlussübung aller Jugendfeuerwehren der Stadt Lich gefeiert. Die Großübung fand am Kindergarten statt.

Dirk Keil hatte sein Amt als Wehrführer niedergelegt, was Neuwahlen erforderlich machte. Dabei wurde Markus Kerscher zum Wehrführer gewählt. Auf das Amt des Stellvertreters rückte Jörg Keil auf. Dieser rief die Aktiven dazu auf, im Bekanntenkreis vermehrt Werbung für die Feuerwehr zu machen, da die Einsatzabteilung zwingend auf neue Leute angewiesen sei.

Bürgermeister Julien Neubert lobte das Engagement und die gute Zusammenarbeit der Feuerwehr Nieder-Bessingen bei der Ausrichtung ihres 125-jährigen Jubiläums und dem gleichzeitig stattgefundenen Kreisfeuerwehrtag, besonders im Hinblick auf die Corona geschuldete, sehr kurze Planungszeit. Ein freudiges Schmankerl seien die Gold- und Silbermedaille bei der Olympiade in Slowenien gewesen. Das zeige, dass auch kleine Feuerwehren Erfolgsgeschichten schreiben.

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