14 Stunden Party

Lich (zy). Nach zwei Jahren Corona-Pause war am Wochenende auf den Liegewiesen des Licher Waldschwimmbades endlich wieder alles andere als Liegen angesagt. Den ganzen Samstag bis in die Nacht hinein wurde zu den Beats angesagter Plattentellerhelden durchgetanzt. Es wurde ein abwechslungsreiches Fest der Sinne für Freunde der elektronischen Musik.
»Nach zwei Jahren der Stille und der Abstinenz versprechen wir euch, dass sich all die angestaute Energie in einem großen, bunten Knall entladen wird«, war die Ansage von Veranstalter Christian Minke. Die gute, ausgelassene Stimmung, die freundschaftliche Atmosphäre und die schiere Zahl der tausenden Festival-Besucher von »Familie im Takt« (FiT), sollten dem Veranstalter recht geben. Außer in den Chillout-Areas und beim Badesee, die von den Gästen für eine Verschnaufpause genutzt wurden, war jeder Quadratmeter des Schwimmbades dem Tanz vorbehalten. Die Location, das naturnahe Licher Waldschwimmbad, hat dabei erneut ein paradiesisches Ambiente geschaffen.
Da auch die Geschmäcker unter Fans von elektronischer Musik verschieden sind, wurde diesmal sogar auf drei statt zwei Bühnen Abwechslung geboten. Vor der großen Centerstage herrschte das größte Getümmel. Hier legten Klanglos, Klaudia Gawlas, Marek Hemmann, Oliver Schories, Pappenheimer, Philipp Wolf und Tobi Rech auf.
Wer in einem etwas dezenteren Rahmen zu einem bestimmten Thema das Tanzbein schwingen wollte, konnte zu einer der beiden kleinen Bühnen, die sich jeweils am Rand befanden, wechseln.
Wie der Name schon andeutet, war die Bühne des Kollektivs »Hard Bock Drauf« den Liebhabern der hart hämmernden Bässen gewidmet. Die bekam man von Angy Kore & Gabriel P., BMG, Geguzman, Josh Yob, Komacasper, The Belgian und Stallion um die Ohren gehauen.
Zu elektrischen »Oldies« konnten geneigte Besucher vor der »Techno-Classics-Bühne« der Techno-Veteranen abgehen. Dienst an den Plattentellern hatten dort Andy Düx, DJ Dag, Kai Correll, Talla 2XLC, Toni Rios und Ziel 100.
Das Festival, das steckt bei FiT im Namen, ist von Anfang an auch für Familien ausgelegt. Los ging die Party am Samstag nämlich schon um 10 Uhr morgens. Da wurde das Partygelände von einigen Familien als Ausflugsziel an einem extrem sonnigen Sommertag genutzt.
Der Abend stand dann ganz im Zeichen einer Techno-Party. Die atmosphärische Beleuchtung in Kombination mit der Einbettung in die Natur war alleine schon ein Schauspiel für die Sinne. Ergänzt wurde der Eindruck durch die Düfte der verschiedenen Foodtrucks, die auch vegetarischen Genüsse bereithielten.
Neben dem Spektakel für die Besucher sei dem Veranstalter aber auch eine ökologische Verträglichkeit seiner Party wichtig, erklärten die Verantwortlichen. »Im Einklang mit der Natur«, schreibe sich FiT, neben einem ausgefeilten Sicherheitskonzept schon seit dem ersten Festival im Waldschwimmbad von 2015 auf die Fahne. So achte man neben der Müllbeseitigung auch auf eine ungestörte Fauna, inklusive Setz- und Brutzeiten, in Absprache mit der Stadt Lich. Verantwortungsbewusst gehe man mit der Natur, aber auch, so gut es eben geht, mit den Nachbarn des Waldschwimmbades um. Und auch, wenn man es sicherlich nicht allen recht machen kann und sich stets einige vom Partylärm gestört fühlen: Der Stecker wurde hier um Mitternacht gezogen. Sicherlich aber auch akzeptabel für die erschöpften Besucher nach 14 Stunden Dauerparty.

