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Liberale Kurve zeigt nach oben

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Von: Rüdiger Soßdorf

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Gießen/Buseck (so). Dennis Pucher ist alter und neuer Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Gießen. Der Licher wurde am Freitag im Busecker Kulturzentrum mit nahezu 100 Prozent bei nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung an der Spitze der Liberalen bestätigt. Pucher führt die Liberalen im Kreis seit Juni 2016 in der Nachfolge von Andreas Becker (†2015).

Der Kreisverband der FDP zählt mittlerweile 350 Mitglieder. Vor sieben Jahren waren es noch 272 Liberale im Kreis Gießen. Seitdem ging die Mitgliederkurve steil bergauf - ungeachtet einer Karteibereinigung vor zwei Jahren. Damit ist der FDP-Kreisverband Gießen der fünftgrößte seiner Art in Hessen.

Mit dem Mitgliederzuwachs haben sich die Liberalen deutlich verjüngt. Einzig am Frauenanteil gilt es weiterzuarbeiten, räumt der Vorsitzende ein. Der liegt laut Pucher mit 21 Prozent zwar im Landesschnitt - »aber das muss noch besser werden«.

Was schon besser geworden ist: Die Liberalen stellen in den Parlamenten in den Kreisgemeinden seit der Kommunalwahl im März 2021 mittlerweile 51 Mandatsträger. Vor fünf Jahren waren es noch 47. Pucher: »Wir haben die Königsdisziplinen des Wahlkampfs, die Kommunalwahl und die Bundestagswahl, gut und erfolgreich bestanden, regieren in der einen oder anderen Kommune im Kreis in Koalitionen mit.«

In der Kreispolitik blieb es für die FDP bei der Oppositionsrolle. Das Angebot von Liberalen und SPD im April 2021 an die CDU, mit den Christdemokraten über ein Bündnis auf Kreisebene zu reden, hatte die Union abgelehnt.

Pucher selbst hat bei der Bundestagswahl trotz eines der besten FDP-Ergebnisse sein Ziel knapp verfehlt, quasi in der Nachfolge von Hermann Otto Solms nach Berlin zu gehen. Er steht auf aussichtsreicher Nachrücker-Position. »Es war mir eine Ehre, euer Kandidat sein zu dürfen«, rief er den Parteifreunden zu und dankte für deren Unterstützung, Die Erfolge seien nur möglich gewesen, weil alle Liberalen an einem Strang gezogen hätten, weil die Inhalte stimmten und man sowohl personell gut aufgestellt als auch gut organisiert war.

Pucher forderte die Parteifreunde auf, das liberale Profil an der Basis zu schärfen und für die Ziele der FDP zu werben, die diese in der Ampelkoalition im Bund erfolgreich vertrete. »Wir haben da einen sehr guten Koalitionsvertrag verhandelt, haben in der Koalition im Bund eine elementar wichtige Rolle«, sagte der Kreisvorsitzende. Er blickt derweil schon nach vorn, auf die nächste Wahl, denn 2023 wird über den hessischen Landtag abgestimmt.

Den ausgeglichenen Finanzbericht legte Schatzmeister Hartmut Grahl vor. Er konnte auf ein erhöhten Spendenaufkommen in den vergangenen zwei Jahren verweisen. Dem Vorstand wurden daraufhin Entlastung erteilt. Grahl kandidierte nach vier Jahren nicht mehr; das Geld der Kreis-FDP verwaltet künftig Jana Nathalie Burg (Lich). Weitere Veränderungen im Kreisvorstand: Puchers Stellvertreter im Vorsitz sind künftig Konstantin Heck (Treis), der an die Stelle von Klaus Dieter Greilich (Gießen) tritt, sowie die Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen, Vanessa Rücker (Lich), die für Christine Schneider (Lollar) gewählt wurde. Stellvertreter Dominik Erb (Gießen) wurde wiedergewählt.

Beisitzer im FDP-Kreisvorstand sind in den kommenden zwei Jahren Birgit Effler (Treis), Brunhilde Trenz (Allendorf), Jan-Lukas Gescher (Gießen), Manuela Giorgis (Gießen), Felix Kibellus (Gießen), Klaus Doll (Lich), Sven Mehlhorn (Lich), Christine Schneider (Lollar), Kornelia Kärcher (Lollar), Henning Leiser (Grünberg) und Wolfgang Mersmann (Laubach). Neue Europabeauftragte ist Leonie Schikora (Gießen).

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