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Vergabekriterien mehr als erfüllt

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Von: Thomas Brückner

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Hermann Fehrentz, Dieter Wengorsch und Helga Momberger (v.l.), eingerahmt von Bürgermeister und Landrätin. © Thomas Brueckner

Laubach (tb). Für Bürgermeister Matthias Meyer ist das Ehrenamt immens wichtig fürs Gemeinwesen, doch heute alles andere als selbstverständlich. Für Landrätin Anita Schneider ist es gar eine »Säule unserer Demokratie«, wobei der Einsatz in Vereinen nicht hinter dem in der Kommunalpolitik zurückstehe. »Der Staat kann nie einen so langen Arm haben, dass er gerade in kleinen Orten dieses Engagement ersetzen könnte.

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Drei Vertreter dieser »Spezies« zu würdigen, war Anlass solcher Worte in Laubachs Rathaus: An Helga Momberger, Dieter Wengorsch und Hermann Fehrentz überreichte Schneider den Ehrenbrief des Landes Hessen, verliehen noch von Ministerpräsident Bouffier. Voraussetzung solcher Würdigung: Ein Amt, dem hohe Verantwortung zukommt, sowie einiges an Ausdauer, muss man es doch mindestens zwölf Jahre ausfüllen. Schneider: »Alle drei haben diese Kriterien mehr als übererfüllt.«

Brauchtum an die Jugend vermittelt

Erster im Bunde war Hermann Fehrentz. Der Laubacher gehörte von 2016 bis 2021 für die BfL dem Ortsbeirat an, steht seit 29 Jahren der Angliederungsjagdgenossenschaft Freienseen-Laubach vor, war einige Jahre Beisitzer im Vorstand der Laubacher Jagdgenossen. Für die Landrätin ein Novum, zumindest in diesem Zusammenhang: Fehrentz führte acht Jahre den Ziegenzuchtverband Hessen. Seit 2006 ist der 69-Jährige zudem ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht. Ein wichtiges Ehrenamt, diene es doch der »Erdung der Hauptamtlichen«.

Helga Momberger gehörte von 1989 bis 2006 für die SPD dem Stadtparlament und von 2001 bis 2008 dem Ortsbeirat Röthges an. Seit 17 Jahren ist sie Rechnerin der Vereinsgemeinschaft (VGR). Mehr noch: Seit 2021 hat der Stadtteil keinen Ortsbeirat und mithin keinen Ortsvorsteher mehr. Dem aber oblag die Geschäftsführung der VGR - eine Aufgabe, die nun Momberger erfüllt. Sie organisiert Arbeiteinsätze und Veranstaltungen, etwa am Backhaus, ist Grillhüttenwartin, kümmert sich um die Pflege des Festplatzes, der zugleich Sport- und Übungsplatz für die Feuerwehr ist. Zudem ist die 76-Jährige sieben Jahre Küsterin gewesen.

Vorsitzender des OGV Röthges seit 2002, Ortsbeiratsmitglied für die Bürgerliste 2011 bis 2017, Jagdvorsteher 2014 bis 2017, acht Jahre Wildschadensschätzer - so das Kurzprofil von Dieter Wengorsch (70). Hervorzuheben ist: Der Fachwart für Obst- und Gartenbau widmet sich seit vielen Jahren der Pflege der Streuobstwiesen und des Lehrgartens. Vor allem, dass er als treibende Kraft des OGV Röthges das Brauchtum des Obstbaus an die Jugend vermittelt, beeindruckte die Landrätin. Gerade heute, da Regionalität und Ökologie an Bedeutung gewännen, sei dies von großem Wert.

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