Spezialitäten aus dem »Freien Reichsdorf«

Laubach (tb). Das freute nicht nur Rolf-Jürgen Löffler, sondern alle, die ihm gestern Vormittag lauschten: Nach zwei Jahren Zwangspause konnte der Freienseener Marktmeister endlich wieder den Frühjahrsmarkt eröffnen. Eine uralte Tradition, die vor rund 40 Jahren wiederbelebt worden ist.
Löffler vergaß auch diesmal nicht, die historisch privilegierte Stellung das Laubacher Stadtteils hervorzuheben: Ein Wappenbrief von Kaiser Karl V. aus 1555 belege, dass dem Freien Reichsdorf da bereits das Marktrecht zugesprochen wurde. Weiter »Leppo«: »1481 kam Freienseen zu Solms-Laubach - und ein 400-jähriger Ärger ging los.« Der kleine, aber feine und friedliche Markt, eröffnet auch mit Liedern der Grundschüler, ist stets geprägt durch die Angebote von Vereinen, der evangelischen Schule, des Naturkindergartens sowie von bäuerlichen Selbstvermarktern. Mit dabei auch wieder Werner Graf, Edgar Mölcher und Ernst Hahn vom Obst- und Gartenbauverein mit ihrer Pilzpfanne. Und natürlich die Frauen vom Gesangverein, die zehn Bleche der aus Funk und Fernsehen bekannten Spezialität »Freienseener Krautkuche« servierten. »Den gibt’s schon ewig«, wusste Renate Hofmann. Diesmal aber wäre das kulinarische Highlight fast ausgefallen: »Das Sonnenblumenöl kam erst im letzten Moment im Dorfladen an«, ließ sich eine der fleißigen Krautkuchen-Bäckerinnen entlocken - freilich erst auf zugegeben unverschämtes Nachfragen. FOTOS: TB