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Kreisel am Münsterer Kreuz? Vorstoß nach tödlichem Unfall

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Von: Thomas Brückner

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Ob es hier mal rund geht? Forderungen nach einem Kreisel am Münsterer Kreuz werden aus Laubach erhoben.
Ob es hier mal rund geht? Forderungen nach einem Kreisel am Münsterer Kreuz werden aus Laubach erhoben. © Manfred Henss

In Laubach (Kreis Gießen) werden Rufe nach einem Kreisel am Münsterer Kreuz laut. Es gibt gute Argumente.

Laubach . – »Berüchtigtster Unfallschwerpunkt im Ostkreis« - mit diesen Worten beschrieb ein Kollege der Gießener Allgemeinen im Jahr 1990 die Lage am Münsterer Kreuz. An dem stark frequentierten Schnittpunkt zweier Landesstraßen hatte es trotz Geschwindigkeitsbeschränkung und guter Sicht häufig gekracht. Im Juli besagten Jahres aber sorgte die Landesstraßenbauverwaltung für Abhilfe: Am Münsterer Kreuz regelt seither eine Lichtzeichenanlage den Verkehr.

Dass diese jedoch keine hinreichende Sicherheit biete, womöglich die Schwere der Unfälle bei einer Ampelregelung auf freier Strecke zunehmen werde, hatten Kritiker geunkt.

Damalige Forderung nach einem Kreisel ist nun aufs Neue Thema für Laubachs Politik: Zuständiger Fachausschuss des Stadtparlaments hat den Magistrat aufgefordert, mit entsprechender Eingabe an Hessen Mobil heranzutreten. Initiiert hat den Vorstoß Laubachs SPD; befördert wohl auch durch den Unfall Ende Juli diesen Jahres, bei dem ein 17-jähriger Kradfahrer ums Leben gekommen ist.

Kreisel am Münsterer Kreuz im Kreis Gießen: Hohe Kosten für die Laubach?

»Die Rotlichtschaltung«, begründet SPD-Fraktionschef Hartmut Roeschen den Antrag, »wird geläufig missachtet. Schwere Unfälle werden vorsätzlich hervorgerufen, da die geraden Straßenverläufe hohe Geschwindigkeiten erlauben und die Kfz durch Unachtsamkeit außer Kontrolle geraten.« Nicht die Häufigkeit der Unfälle sei zu beklagen, sondern deren Schwere. Dies könne grundsätzlich durch Minimierung der Einfahrgeschwindigkeit in einen Kreisel verhindert werden. Zudem argumentieren die Genossen damit, dass die Ampel den Verkehrsfluss behindere. Die Schaltzeiten dauerten relativ lange, die Kraftfahrzeuge stauten sich bei laufenden Motoren, somit würden große Mengen an CO2 emittiert.

Im Fachausschuss erinnerten die Skeptiker freilich an gleichgelagerten Vorstoß aus dem Jahr 2016: Schon damals habe Hessen Mobil zwar sein grundsätzliches Placet erklärt. Allerdings müsste dann, da die Ampel ihre Funktion erfülle, die Stadt die Kosten tragen. Die, so führte Bürgermeister Matthias Meyer aus, waren damals schon auf rund 600 000 Euro taxiert worden. Und: Neben dem Bau fiele des Weiteren der Erwerb zusätzlicher Flächen an, die bei einem Kreisel benötigt werden.

Neuer Anlauf für Kreisel am Münsterer Kreuz im Kreis Gießen

»Warum nicht mit Hessen Mobil das Gespräch suchen?«, lautete sinngemäß jedoch die Frage des Ausschussvorsitzenden Heinrich Philippi (FW). Dem folgte schließlich eine breite Mehrheit: Sieben Jastimmen standen zwei Neinstimmen der CDU und einer Enthaltung der FW gegenüber. Bei erwartbarer Bestätigung durchs Plenum startete Laubach also einen neuen Anlauf für den Umbau der Schnittstelle von L 3007 und 3481 zu einem Kreisel. (tb)

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