Neue Option: Ausbau der Ortsdurchfahrt

Laubach (tb). Lärm und Raser in der Ortsdurchfahrt. Gerade des Nachts, trotz eines Tempolimits, begünstigt durch den Abbau der »Blitzer« durch den privaten Betreiber. Forderungen nach Fahrbahnteilern an den Ortseingängen. Schließlich der Wunsch nach einem Kreisel am Münsterer Kreuz.
Die Verkehrssituation in und um den gleichnamigen Laubacher Stadtteil stellte dessen Bewohner alles andere als zufrieden. Nicht anders das Stadtparlament, das jüngst die Verwaltung beauftragt hat, bei Hessen Mobil vorstellig zu werden.
Auftrag erfüllt: Bürgermeister Matthias Meyer hat vor wenigen Tagen gegenüber Harald Mank, Dezernatsleiter Bau bei Hessen Mobil, die Forderungen der Münsterer dargelegt. Freilich ohne dass bereits Zugeständnisse gemacht wurden.
Dem Wunsch nach Fahrbahnteilern/Insel, gab Laubachs Rathauschef die Position der Straßenbauer wieder, werde man nicht entgegenstehen.
Die Stadt könne in Abstimmung mit der Behörde diese eigenständig planen und realisieren - müsse allerdings auch die Rechnung bezahlen, die weitere Bauunterhaltung eingeschlossen. Meyer: »Da würde schon einiges zusammenkommen.« Wie die Marburger Pressestelle von Hessen Mobil auf GAZ-Nachfrage erläuterte, trage das Land nur in Ausnahmefällen, etwa bei besonderer Unfallgefahr oder einer Unfallhäufungsstelle, die Kosten. Sofern sich eine Kommune dennoch dazu entschlösse, seien unter anderem die Belange des Betriebsdienstes (Stichwort: Winterdienst) zu berücksichtigen. Ferner müsse auf eine ausreichend breite Aufstellfläche geachtet werden.
Eine Option jedoch, so wieder Meyer, könnte jetzt die Sanierung der kompletten Ortsdurchfahrt sein. Auch wenn Mank nichts versprochen habe, stünden dafür die Chancen nicht so schlecht. 2024/2025 könnte es bereits so weit sein, hätte man dann eine ganz andere Grundlage, was gewünschte Verkehrsberuhigung betrifft. »Das werden wir weiter vorantreiben«, meinte der Verwaltungschef. Ende Januar stehe die nächste Unterredung mit der Behörde an, dann in größerer Runde.
Begradigung doch noch einmal geprüft
Der Ausbau der L3481 bei Münster, so bestätigte Hessen Mobil, sei aufgrund des schlechten Zustandes in die »Sanierungsoffensive« des Landes aufgenommen worden, die bis 2025 fortgeführt werde.
Wann es in dem Laubacher Stadtteil so weit sein werde, stehe jedoch noch nicht fest. Pressesprecherin Sonja Lecher: »Wenn die Stadt etwa Leitungen erneuern müsste, würden wir die Sanierung der Fahrbahn darauf abstimmen.« Im Laufe der weiteren Bauvorbereitung werde man zudem mit Erkundungsbohrungen abklären, wie umfangreich die Fahrbahn saniert werden muss. Was Münster angeht, sei man also guter Dinge, bilanzierte Meyer.
Anders sehe es bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt in der Kernstadt aus. In den nächsten Jahren, so habe der Vertreter der Landesbehörde klargemacht, werde da nichts passieren. Gleiches habe Mank für die alte Forderung nach einer Umgehung von Röthges geäußert.
Indes habe er eine neuerliche Prüfung für bislang fest geplante, von Ortsbeirat und Stadtparlament abgelehnte Begradigung der S-Kurve kurz hinter Laubach Richtung Schotten zugesagt.
In Sachen Münsterer Kreuz erneuerte Hessen Mobil seine bekannte Haltung. So bestehe weder ein »Leistungsfähigkeitsdefizit noch ein erhöhtes Unfallaufkommen oder eine Unfallhäufungsstelle«. Aufgrund dessen sehe man derzeit keine Veranlassung, diesen ampelgesteuerten Knotenpunkt in einen Kreisverkehr umzubauen. FOTO: TB