Neue Impulse für Vermarktung erhofft

Laubach (tb). Die Weiterentwicklung Laubachs bereitet (auch) der CDU Sorgen. Zum Ausdruck kommt dies in gleich zwei Anträgen, mit denen sich die Fraktion neue Impulse erhofft: zum einen für die Vermarktung des Gewerbegebiets »Geisenwiese«, zum anderen für die Schließung von Baulücken. In der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments folgte die Mehrheit der Union.
Noch dieses Jahr, heißt es im Antrag zum Gewerbegebiet, möge der Magistrat ein Gesamtkonzept zur Vermarktung vorlegen. Geprüft werden soll auch, ob externe Vermarkter wie die HLG infrage kommen. Seit Jahren schließlich gehe es hier nicht voran, würden die freien Flächen weder digital noch analog, weder lokal noch überregional beworben. Das Konzept, hofft die CDU, werde für »Vortrieb« sorgen, gehe es doch um Steuern und Arbeitsplätze. Auch die Union, so Hans-Georg Bernklau, wisse um die problematische Topographie unterhalb der Philipp-Reis-Straße. »Die Stadt sollte das aber noch mal anpacken.«
»Im Prinzip sinnvoll«, ließ sich Hartmut Roeschen (SPD) im Stile von »Radio Eriwan« ein - wäre da nicht die Hanglage. Dass der Fraktionschef angesichts benötigter tausender Lkw-Ladungen gegen eine Aufschüttung ist - vor Jahren schon mal erwogen, begonnen, am Ende aber fallengelassen -, das machte er aufs Neue klar. Für ihn bietet sich die Fläche für einen Solarpark an. Interesse hätten einzig Betriebe gezeigt, die die Fläche als Lager für Holz oder Bauschutt betreiben wollten, ließ Bürgermeister Matthias Meyer wissen. Beides wäre kaum im Sinne der Stadt. Auch er kann sich dort einer PV-Anlage vorstellen, die Fläche dem Land für sein Artenschutzzentrum anzubieten, ist für ihn allenfalls »Plan B«. Bei Enthaltung von SPD, Grünen und FDP fand der CDU-Antrag dennoch eine breite Mehrheit
Hauchdünn dagegen die Mehrheit für den zweiten CDU-Antrag, wonach die Verwaltung eine Liste vorlegen soll, die Baulücken sowie für Baugebiete geeignete Flächen enthält: Elf Ja-Stimmen von CDU (5), Grünen und FW (je3) standen zehn Nein-Stimmen von FDP, FBLL (je 2) und SPD (6) sowie vier Enthaltungen der FW gegenüber. Ob der großen Nachfrage nach Bauplätzen gehe es darum, Abwanderungen zu verhindern, begründete Bernklau den Antrag. »Wir müssen unsere Kräfte bündeln.«
Wie im Bauausschuss vereinbart, stimmte das Plenum über die von den Grünen erstellte Präzisierung des Antrags ab, wonach etwa nur sofort oder in absehbarer Zeit zur Verfügung stehende Parzellen ins Baulückenkataster eingehen. Dessen Nutzen zog neben Roeschen auch Dirk-Michael Hofmann (FBLL) mit Hinweis auf den geringen Einfluss der Kommunen in Zweifel: »Wenn wir die Liste haben, was dann?« »Viel Mühe, wenig Erfolg, 80 Prozent der Lücken kennen wir eh«, meinte auch Meyer. Im Übrigen stabilisiere sich die Wanderungsbilanz gerade, in Lauter etwa habe es jüngst viele Verkäufe gegeben.