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Laubach hat wieder den Blues

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Von: Thomas Brückner

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Am Freitag, 26. August, beim Blues-Festival in Laubach auf der Bühne: Vlad De Briansky. © pv

Gilt für die Hardrocker in Wacken, die Hippies am Herzberg und auch für die Fans der Musik in der Tradition von Muddy Waters und Howlin’ Wolf: Nach zweijähriger »Festival-Diät« ist der Appetit auf Konzerte riesig. Doch schon bald können sie sich satt hören: Vom 26. bis 28. August steigt in Laubach das hessische Blues-Festival. Doch bietet es mehr als »nur« hochwertigen Musikgenuss von 30 Bands.

Schon für die Eröffnung des Blues-Festivals am letzten Augustwochenende präsentieren die Stadt Laubach als Veranstalter sowie Kulturconsult Corinna Bonnekamp als künstlerische Leitung einen echten Knaller: Vlad De Briansky und Band.

Der US-amerikanische Gitarrist und Komponist hat bereits mit Künstlern wie Katy Perry, Holly Knight, Antonia Bennett und vielen anderen als Songwriter und Produzent zusammengearbeitet. »Beruhigend, reich und warm. Ich glaube nicht, dass ich jemals einen so süßen Telecaster-Sound gehört habe« - so schwärmt Steve Vai, selbst begnadeter Musiker und Anfang der 1980er mit Frank Zappa unterwegs, über Vlad. Am Freitag, 26. August, gegen 20 Uhr wird er die 27. Auflage des Festivals eröffnen.

Für die 30 Live-Acts an drei Tagen sind im Schlosspark vier Bühnen bereitet. Am Tag eins, ab 19 Uhr, treten des Weiteren auf die NewVille Band (Rhythm & Blues in klassischer Besetzung), See See Riders (Blues, Roots- und Stringband-Musik) sowie das Lutopia Orchestra (Stilmix aus heavyfunky Blues, Rock und Polka).

Der Samstag bringt für Stammgäste ein Wiedersehen mit Combos, die aufs Neue das Laubacher Publikum begeistern wollen. Erwähnt seien die Red Bananas Bluesbande (Delta-Blues mit Rock- oder Funk-Elementen), Bluesdoctor (handgemachter Blues aus Gießen) oder Groovin’ Stuff (Power-Blues). Für alle, die es etwas härter mögen, sei die Ian Browne Band empfohlen; »Blues Rock at its best!« mit energiegeladenen Arrangements der Songs von Joe Cocker, Peter Green, The Commitments, Jimi Hendrix oder ZZ Top lautet das Versprechen der Wetterauer.

Alles rund

um den Apfel

Dass es im gräflichen Park mit seinem rund 150 Jahre alten Baumbestand ein breitgefächertes kulturelles Angebot gibt, dafür sei auf den Programmpunkt »Mississippi - Eine Reise in den tiefen Süden der USA« verwiesen. Eine Melange aus Konzert, Reisebericht und Foto-Show zu der Richie Arndt am Samstagnachmittag einlädt.

Um 18 Uhr in der Stadtkirche dann noch ein Wiedersehen und -hören: Der Blues-Chor Laubach feiert nach zwei Jahren ohne Festival und langen Probenpausen sein Comeback. Angekündigt ist ein runderneuertes, teils hoch aktuelles Blues-Plus-Programm.

Als nur ein weiteres Highlight sei Tommie Harris & Dynamite Daze empfohlen. Jahrgang 1939, wuchs Harris in Birmingham (Alabama) in den schweren Zeiten der Rassentrennung auf und begann seine musikalische Karriere als Gospelsänger. In seiner Jugend trat er in den Clubs der Südstaaten auf, bis es ihn ob der besseren Lebensbedingungen nach Chicago zog. Dort lernte er Jimmy Reed, Luther Allison und Muddy Waters kennen und war bald darauf Schlagzeuger in Jimmy Reeds Band.

Der Sonntag, so der neue Plan der Festivalmacher, soll gerade für Familien mit Kindern noch attraktiver werden: Wie Stiehls Kollegin Regina Keil erklärte, werden für die Eltern wie auch ihre Sprösslinge so manche Köstlichkeiten zu einem ermäßigten Preis angeboten.

Nicht zu vergessen ein kunterbuntes Kinderprogramm, von der Riesen-Kletter-Rutsche über Kullerkreisel bis zum Ballon-Modellieren.

Für die Musik sorgen am dritten und letzten Tag des Festivals unter anderem die Greyhound George Band feat. Andy Grüner (Blues und Boogie der 50er und 60er), The Call (mal soulig, mal rockig, jazzig oder balladesk) oder die Eddie Kold Band feat. Larry Wattkins (Southern Soul, kernige Blues-Rock-Anleihen ).

Mundart fester

Bestandteil

Wie der volle Name des Festivals, »Blues, Schmus +Apfelmus«, schon bedeuten soll: Die Mundart hat seit der Premiere 1996 ihren festen Platz im Line-Up.

Dafür stehen dieses Jahr etwa »Frankfurter Zweierlei«, die mit ihrer Musik hessische Lebensart und insbesondere den »gemütlichen täglichen Wahnsinn unseres geliebten Frankfurts« vermitteln wollen. Aufs Neue in Laubach zu sehen und hören ist obendrein »De fidele Oberhess’« (Verzählches aus Ober- und Mittelhessen).

Nicht vergessen sei die Nationalfrucht unseres Bundeslandes: Unter den insgesamt 50 Ständen beim Bauernmarkt findet sich so allerlei, was aus einem Apfel werden kann - von Pfannkuchen bis Schnaps. Dazu Angebote von Direktvermarktern, Keramik, Naturseifen, exotischer Schmuck und, und, und. Schau-Keltern, Apfelweinanstich, Oldtimer (Traktoren und Pkw) und der sonntägliche Gottesdienst (wieder mit dem Blues-Chor) und Workshops für Musiker runden das Programm ab.

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