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Laubach blüht kleiner auf

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Von: red Redaktion

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Der Blühstreifen an der Feuerwehr ist eine Anflugstelle für Insekten. © pv

Laubach (pm). Die dramatisch abnehmende biologische Vielfalt ist neben dem Klimawandel eine der großen Herausforderungen der Gegenwart. Diese machen vor den Toren Laubachs nicht halt. »Im Vergleich zum Klimaschutz haben wir in Laubach im Bereich der Artenvielfalt allerdings größeren direkten Einfluss und müssen nicht auf die höheren Ebenen warten«, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

»Eine Möglichkeit zur Förderung von Lebewesen, insbesondere bedrohter Wildpflanzen und Insekten, ist die Anlage ökologisch wertvoller Blühflächen.«

Blühfläche auch

in Röthges

Diese Möglichkeit wurde an einigen Stellen in Laubach bereits in die Tat umgesetzt. Neben der Bepflanzung des neuen Radweges Richtung Hungen, einer Fläche in Röthges und einigen kleineren Projekten, wurde im vergangenen Jahr das Außengelände der neuen Feuerwehr am Ortsausgang der Kernstadt Richtung Schotten mit Wildpflanzen begrünt. Im Mai dominierten dort noch Margeriten, während aktuell die Wilde Möhre, die Urform der Speisemöhre, bestandsprägend ist.

Solche Blühflächen mit einheimischen Wildblumen sehen für einige Beobachter eventuell »unordentlicher« als konventionelle Grünflächen aus. »Allerdings wurde die Fläche an der Feuerwehr in einigen Arbeitseinsätzen liebevoll von vielen Engagierten betreut und hat sich aus ökologischer Sicht gut entwickelt«, sagte Bürgermeister Matthias Meyer. Es braucht jedoch etwas Zeit, bis solche Blühflächen mit einheimischen Wildpflanzen ihre volle Blütenpracht entfalten. »Sie werden aber mit jedem Jahr schöner«, sagte der heimische Artenvielfaltsexperte Jakob Nolte.

Diese Flächen auf städtischen Grundstücken stellen auch eine Entlastung des Bauhofes dar, weil nur einmal im Jahr gemäht werden muss. Das schont Ressourcen beim Mähen und schützt den Boden. Außerdem müssen solche Flächen nicht gewäs-sert werden und speichern sogar mehr Wasser als Rasenflächen.

Da jedoch einige zusätzliche Stellplätze für Großeinsätze der Feuerwehr benötigt werden, wie sich in den letzten Monaten herausstellte, muss ein Teil der Fläche umgebaut werden, ohne dass es jedoch zu einer Versiegelung des Bodens kommen soll. Die verbleibende Blühfläche wird mit einigen früh im Jahr blühenden Zwiebelgewächsen und »Hinguckern« wie Mohn sowie niedrig wachsenden Stauden ergänzt werden, um in Punkto Ästhetik einen Kompromiss mit Kritikern der Blühfläche zu finden.

Schon heute ist die Fläche ein Treffpunkt für Insekten, insbesondere Bienen und Schmetterlinge, welche wiederum Vögel und Fledermäuse ernähren und wichtige Bestäuber der Nahrungspflanzen sind.

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